1. Fremdgesteuert


    Datum: 08.06.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Vorbemerkung: Manchmal hat man eine bestimmte Geschichte von einem Erzähler gehört. Und ist dann überrascht, wie sich die Geschichte wandelt, wenn man sie aus der Perspektive einer anderen Person hört. Aber nur zusammen ergeben die Geschichten ein Ganzes. Insofern fand ich den Vorschlag vonsteffi25 spannend, jeweils eine Geschichte des anderen aus der Sicht einer anderen Hauptperson zu erzählen. Sie konterte mein „Sex im Sommerlager mit „Stille Wasser . Und ich antworte jetzt mit dieser Geschichte auf ihr „Das Mädchen ohne Ego . * Ich heiße Elisa, aber eigentlich nennt mich jeder Elli. Als kleines Kind war ich wohl ein rechter Wildfang. Gemeinsam mit meiner besten Freundin Doris jagten wir die Jungs um die Häuser. Diese Phase endete aber mit 8 Jahren, als meine Eltern bei einem Autounfall starben. Heute kann ich mich kaum noch an sie erinnern, aber das Ereignis erschütterte mich natürlich bis ins Mark. Nicht nur, dass meine Eltern von einem Tag auf den anderen einfach verschwunden waren -- mir drohte damals die Unterbringung im Heim, wie ich aus Gesprächen von Erwachsenen heraushörte. Ich wusste damals gar nicht so genau, was ein Heim ist, aber für mich kleines Mädchen klang dies nach Gefängnis, Schlägen und Quälereien (und wenn man heute die ganzen aufgebrachten Missbrauch-Skandale verfolgt, lag ich damit vielleicht noch nicht mal so falsch). Ich wollte auf keinen Fall ins Heim. Verzweifelt betete ich zum lieben Gott, dass er mir das bitte ersparen möge. Ich wurde erhört. ...
    Vor dem Heim gerettet hat mich Doris. Sie war zwar nur meine gleichaltrige beste Freundin. Aber schon immer verstand sie es, sich durch Beharrlichkeit durchzusetzen. Jedenfalls konnte sie ihre Eltern überzeugen, mich versuchsweise als Pflegekind aufzunehmen. Was war ich glücklich, wieder in einer Familie zu sein. Jedenfalls innerlich war ich glücklich. Nach außen konnte ich nach diesem furchtbaren Erlebnis meine Gefühle schwer zeigen. Keinesfalls durfte ich wieder aus dem unverhofften Paradies vertrieben werden, insofern verhielt ich mich absolut vorbildlich. Von meiner „Wildfangzeit" war nichts mehr zu spüren. Bekannte haben mir erzählt, dass ich heute in meiner stillen, zurückhaltenden Art nach meiner Mutter komme, die so ein „Mäuschen" war. Mein Vater war hingegen ein starker, aufbrausender, manchmal cholerischer Typ, mit dem man sich besser nicht anlegte. Freunde hatte ich in dieser Zeit außer Doris eigentlich nicht. Doris reichte mir auch. Ich bewunderte sie. Ihr selbstbewusstes, freches Wesen, ihre fröhliche Art, mit der sie sich einen großen Freundeskreis schuf. Sie war mein absoluter Gegenpol und -- soweit dies in unserer Gegensätzlichkeit ging -- mein Vorbild. Ich folgte ihr bedenkenlos. Sagte Doris, dass ich die rote Bluse und die blaue Jeans anziehen sollte, tat ich das. Gab sie mir auf, den Müll rauszutragen, tat ich es. Hätte sie von mir verlangt, vom Hausdach zu springen -- ich hätte es getan. Ohne zu fragen, warum. Doris wusste schon, was richtig war. In der ...
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