1. Die Tröstung


    Datum: 28.05.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    "War!" "War?" "Lene war meine Freundin!" "Und wo ist sie jetzt?" "Ausgezogen! Gestern abend! Ohne ein Wort zu sagen! Weiß der Kuckuck, wo sie jetzt steckt!" "Hast du eine Ahnung, warum?" "Keine Ahnung! Aber es hat schon vorgestern -- oder eigentlich schon vor einer Woche angefangen -- da hat sie mich ,Grünschnabel`, ,unerfahren` und so was geschimpft. Da hat sie wohl recht mit, aber das können wir doch besprechen -- da haut man doch nicht wegen ab ohne ein Wort." "Was könnte Lene damit gemeint haben?" "Wir wußten es ja beide: Lene war meine erste richtige längere Freundin, aber ich beileibe nicht ihr erster Freund -- obwohl sie zwei Jahre jünger ist als ich. Am Anfang -- und eigentlich bis vor einer Woche -- fand sie das toll, daß sie mich erfahrener macht." "In welcher Beziehung?" "Nicht nur im Sex -- oh, entschuldige, Melanie, daß ich davon rede --" "Macht doch nichts, Gernot, ich weiß, was Sex ist." "-- also -- aber auch im Zusammenleben -- wir haben einen genauen Plan gemacht und uns auch daran gehalten: Lene machte morgens die Betten, das Staubsaugen und abends den Abwasch, und ich hab eingekauft, gekocht -- das ist ein Hobby von mir -- und Reparaturen gemacht." "Das klingt doch wunderbar -- à propos Reparaturen: komm doch in den nächsten Tagen mal bei mir vorbei, der eine Wasserhahn braucht eine neue Dichtung -- eure Arbeitsteilung ist doch fast vorbildlich! -- Hat Lene schon mal mit jemand zusammengelebt?" "Ja, zwei Jahre mit einem Kommilitonen, den hat sie verlassen, ...
    als er anfing zu saufen, dann war sie wieder ein halbes Jahr bei ihren Eltern, und dann ist sie zu mir gezogen." Inzwischen hatten wir die Spaghetti aufgegessen und das Bier ausgetrunken, und ich sagte zu Gernot: "Als du das Bier aus dem Kühlschrank geholt hast, da hab ich gesehen, daß du noch eine Flasche Wein hast -- wollen wir die nicht drüben auf den Sofa köpfen -- die Küchenstühle hier sind auf die Dauer doch reichlich hart!" Ohne Widerrede holte Gernot die Weinflasche aus dem Kühlschrank und brachte sie und zwei Weingläser zum Sofa. "Hast du auch was zum Knabbern?" "Ich fürchte: leider nein!" "Dann lauf ich schnell runter und hol uns was aus dem kleinen Laden hier nebenan. In der Zeit kann sich der Wein etwas temperieren!" Ich zog mein Jäckchen über, lief die Treppen runter und kaufte in dem gemütlichen kleinen Tante-Emma-Laden eine Kollektion von süßem und salzigem Knabberzeug zur Auswahl. Als ich wieder zurückkam, hatte Gernot uns die Gläser eingeschenkt -- und er hatte auch auf den Couchtisch zwei Kerzen gestellt und das elektrische Licht ausgeschaltet. Ich suchte und fand in der Küche eine Schale für das Knabberzeug, ging damit ins schummerige Wohnzimmer und sagte: "Mensch, Gernot, was machst du hier für eine Schummerhöhle!" "Gefällt dir das nicht, Melanie? Das ist doch romantisch!" "Das ist es wirklich, aber weißt du, ich glaub, ich bin als ganz kleines Kind einmal fürchterlich mit heißem Wasser verbrüht worden -- und ehrlich, ich mag zu heiße Sachen und Feuer -- ...
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