1. Die Tröstung


    Datum: 28.05.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    rufen Sie mich an, ich bin den ganzen Nachmittag zu Haus. Wissen Sie noch, wo Gernot wohnt?" "Ja, wir waren doch zu seinem Geburtstag eingeladen." "Ach ja, richtig!" "Und er wohnt doch noch da?" "Ja! Die Wohnung gehört ihm oder seinen Eltern, darum ist wohl die Freundin ausgezogen, wenn das wirklich wahr ist." Ich fuhr also am späten Nachmittag zu Herrn Wandschneiders Wohnung. Dieter hatte ich halbwahrheitsgemäß gesagt, wir müßten mit anderen Kollegen einen Kollegen trösten, der Schwierigkeit in seiner Beziehung habe, und es könne spät werden. Meine erste Befürchtung war, daß Herr Wandschneider in seiner depressiven Stimmung auf mein Klingeln nicht öffnen würde, aber nein, er schlurfte zur Tür, öffnete und sagte nur: "Sie, Frau Knaack?" "Ja, guten Abend, Gernot -- sagen wir uns doch Du, das wäre eigentlich schon lange fällig -- du warst heute so niedergeschlagen, da wollte ich mal nach dir sehen -- darf ich nicht reinkommen?" "Ja, natürlich, entschuldigen Sie, Frau Kna --" "Melanie!" "-- Melanie? In Ihrer -- in deiner Personalakte steht aber ein andere Name!?" "Ja, da steht mein Taufnahme Kerstin, aber alle meine guten Freunde nennen mich nur Melanie -- seit meiner Schülerinnenzeit." "Ich hab mich schon gewundert, warum einige Kollegen Sie -- dich Melanie nennen." "Sehen Sie -- siehst du -- ich muß mich auch erst daran gewöhnen, Gernot -- jetzt weißt du warum! ,Du` zusammen mit ,Kerstin` nennt mich nur meine Mutter, wenn es ernst wird oder sie böse ist!" Nach diesem gar nicht ...
    so uninformativen small talk waren wir in Gernots Küche gelandet, wo er am Tisch gerade Spaghetti aß, die er sich aus einer Dose bereitet hatte. In der und um die Spüle türmten sich die Teller, Tassen und Bestecke wahrscheinlich schon seit dem Vortag. Der Abwasch würde wahrscheinlich ein Teil der Wiederaufbauarbeit sein. "Wollen Sie -- willst du auch etwas von den Spaghetti? Ich hab heute gar keinen Appetit." "Ja, gern, Gernot, wenn du mir was übrigläßt!" Gernot holte noch einen Teller -- ich sah: den letzten -- und ein Besteck herbei und füllte mir den Rest der Spaghetti auf den Teller. "Guten Appetit, Melanie!" "Na, siehst du, Gernot, jetzt funktioniert es! -- Hast du vielleicht noch ein Bierchen?" "Ja, im Kühlschrank müßte noch eins sein, wenn Lene -- ach, hier ist es, nur etwas nach hinten gerutscht." Dann holte Gernot auch einen Flaschenöffner und zwei Biergläser hervor und schenkte uns ein. "Gut schmecken die Spaghetti -- welche Sorte ist es denn -- ach, hier ist ja die leere Dose -- ja, die Schweizer Marke ist wirklich die beste. -- Aber sag mal, was meintest du mit ,wenn Lene`?" "Ach, ich will nicht darüber sprechen, Melanie." "Aber ich merk es doch, Gernot: Das ist es, was dir solchen Kummer macht." "Es ist ja nett von Ihnen -- von dir, Melanie, daß du mich besuchst -- aber ich will wirklich nicht darüber sprechen." "Das solltest du aber, um deinen Kummer zu erleichtern. Du kannst mir alles sagen -- ich hab auch schon manches erlebt -- Lene ist doch deine Freundin?" ...
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