1. Von NICHTS kommt NICHTS


    Datum: 25.05.2018, Kategorien: BDSM,

    „20 Uhr in meiner Suite!", stand am linken Rand der Menükarte, die Claudia Rathmann im Restaurant des Airport-Hotels gereicht bekam. „Sei feucht!", stand am rechten Rand, neben der Aperitifempfehlung. Claudia erkannt die Handschrift ihres Vorstandsvorsitzenden und folgerte, dass Kurt Gärtlings nicht fürs Diner galt. Die Bank zeigte sich spendabel. Alle Teilnehmer des jährlichen Meetings wurden von der Sterne-Küche des Hotels und nicht vom üblichen Catering verwöhnt. Claudia konnte sich nicht beklagen, weder über die Verpflegung, noch über die sonstige Zuwendung beim diesjährigen Business-Wochenende. Sie erinnerte sich an geile Geschichten wie „ZUGVERKEHR" und „GELD oder LIEBE". „Kurt will ficken." Claudia wusste es. Das wollte er immer, wenn sie gemeinsam geschäftlich außer Haus weilten. Deshalb waren sie auch seit drei Jahren per „du", allerdings nur beim Ficken. Ihr jetziger Job ging auf sein Konto. Sie hätte es schlechter erwischen können, bei der Arbeit, wie auch beim Sex. Das Hummerschaumsüppchen war schnell gelöffelt und der Krabbencocktail ebenso schnell gegabelt wie der Champagner geschlürft, als Claudia im Aufzug die Taste für den 19. Stock drückte und sich nach oben beamte. Der hochmoderne Fahrstuhl beschleunigte derart, dass ihr im Magen flau wurde. Nach einigen Schritten auf dickem Teppichboden im Flur legte sich das Gefühl und sie klingelte an Tür Nr. 1900. „Hallo, meine Bezaubernde! Ich wusste, dass du mich nicht versetzt!", empfing sie Kurt mit zwei Gläsern in ...
    der Hand. „Natürlich bin ich da. Von nichts kommt nichts. Das weißt du doch so gut wie ich!", erwiderte Claudia und trat ein. Die Aussicht war überwältigend! Eine Panorama-Fensterfront in drei Himmelsrichtungen! Flugzeuge schwebten zum Greifen nahe vorbei, die Skyline der Großstadt glitzerte am Abendhimmel und sogar Schiffe auf dem großen Fluss, der behäbig an Wälder und Weinbergen vorbeiströmte, waren zu sehen. Die Suite entsprach einem Dreizimmer-Appartement, Küche und Balkon inklusive. Alles vom Feinsten. Bei Kurt hatte Claudia das erwartet. Was sie auf dem Couchtisch im Wohnzimmer sah, allerdings nicht. Dort standen drei Dildos, von klein bis riesig. Dort lag eine Rolle Hanfseil und zwei Handschellen. Dort befanden sich Utensilien, die sie von ihrem Gynäkologen kannte. Eine Schale mit kleinen Äpfeln und Mandarinen stand auch auf dem Tisch. Das war das Einzigste, was Claudia normal fand. Leicht verwirrt stieß sie mit Kurt an. Die Gläser klirrten leise und kühler Riesling erfrischte die Geschmacksnerven, als Claudias Verwirrung größer wurde, weil sie zwei weitere Gläser auf dem Couchtisch entdeckte. Hatte Kurt sonst noch Gäste? Bestimmt hatte er zwei Nutten engagiert, um eine kleine Orgie zu veranstalten. Dazu wäre sie aber überflüssig, befand Claudia resolut. „Kurt, kannst du mir erklären, was ich da sehe?" „Was denkst du denn, was du siehst?", fragte Kurt zurück. „Ziemlich Eindeutiges, würde ich sagen. Dir scheint nicht zu genügen, es mit mir allein zu treiben. Ein paar ...
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