1. Heilsame Wandlung


    Datum: 22.05.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    ausgehen, wenn ich das als Dankeschön bekomme!" Sie strahlte. "Deal!" Sie leckte sich die Lippen und stand fröhlich auf. "Ich ziehe mir das Make-Up nach! Ich will bei meinen Freundinnen Eindruck schinden." Ich konnte nicht anders und quälte sie ein bisschen. "Mit wem gehst du noch mal aus?" Sie stockte kurz. "Das weißt du doch, mit ... mit Sabrina, Heike und Sophie." Ich grinste. "Ach so, da bist du ja in guter Gesellschaft." Sie lächelte übers ganze Gesicht. "In bester Gesellschaft!" Sie tänzelte aus dem Zimmer, und ich sackte zurück ins Sofa, nahm einen großen Schluck von meinem Whiskey und schüttelte den Kopf. Nia! Was war bloß in sie gefahren? Nicht nur ging sie mit einem alten kapitalistischen, sexistischen Sack aus. Nein, sie log auch noch. Sie log wie gedruckt. Und ich saß herum und schaute mir das Spiel an. Es war verwirrend, aufregend, aber eben auch völlig surreal. Sie trafen sich bereits seit Wochen, fast Monaten, beinahe täglich, und doch spielte sie mir immer noch die treue Freundin vor. Ich hätte aus der Haut fahren können, aber dann musste ich zugeben, dass sie glücklich war, viel fröhlicher als früher, mehr Elan und Schwung an den Tag legte. Ich sah einfach, dass sie noch nie so leicht, glücklich und hemmungslos in den Tag gelebt hatte wie momentan. Sie diskutierte nicht. Sie machte sich keine Zukunftssorgen. Sie echauffierte sich nicht über schlimme Rechtsurteile. Nein, sie summte, sie war verspielt und fröhlich, zog sich die Lippen nach, statt aggressiv ...
    die neuesten Nachrichten zu verfolgen; zupfte sich die Augenbrauen, statt verbittert die Weltlage zu sondieren; und rasierte sich die Beine glatt, statt über das Weltschicksal zu räsonnieren. Und früher hätte sie auch nie, nur so nebenbei, mal kurz, während ich einen Whiskey trank, mich oral verwöhnt. Das Ganze hatte definitive Vorteile, wenn es auch eine emotionale Achterbahnfahrt blieb. Meistens flammte nämlich kurz ein wenig Verärgerung auf. Ich fühlte mich betrogen und verarscht, aber eben nur, wenn ich abstrakt darüber nachdachte. Nicht wenn ich sie mit roten Wangen sah, wie sie vor Lebendigkeit übersprudelte. Die Affäre tat ihr gut. Das war klar. Ich atmete durch. Es war ein Spiel mit dem Feuer. Es war von Anfang an ein Spiel mit dem Feuer gewesen, aber mittlerweile spitzte sich die Lage zu. Wie konnte sie immer noch denken, dass ich nichts mitbekam? Dachte sie gar nicht mehr nach? Dachte sie, Ulf und ich würden nicht miteinander reden? Dachte sie überhaupt noch nach oder hörte sie nur noch auf ihren Sextrieb, auf ihre Lust, ihre Leidenschaft, koste es was es wolle? Hatte Ulf recht, war Nia tatsächlich dabei, ein ganz neues Leben zu beginnen? Oder stellte sich diese Frage gar nicht mehr und das neue Leben hatte bereits angefangen? Ja, es war Fakt. Meine Freundin betrog und belog mich nach Strich und Faden. Aber es war auch Fakt, dass sie sich in einem Zwiespalt befand, denn die Liebe zu mir war nicht gespielt. Das merkte ich. Die Liebe war noch echt, aber sie hatte ...
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