1. Auf neuen Wegen 06v18


    Datum: 20.05.2018, Kategorien: BDSM,

    von einer Party nach Hause. Yvonne schlägt vor, noch einen Absacker zu trinken und zieht mich Richtung Brauhaus. Wie nicht anders zu erwarten, geht es hoch her. Die Musik spielt so laut, dass man sein eigenes Wort nicht mehr verstehen kann. Mit Müh und Not schaffen wir es gerade noch unsere Mäntel an der Garderobe in Sicherheit zu bringen, dann hat man uns erspäht und ab geht die Sklavenkaravane quer durch den Raum. Irgendwie haben wir plötzlich ein Kölsch in der Hand ... das kann ja heiter werden. Nach einer Weile zieht jemand heftig an meinem Arm, und als ich mich umdrehe, erkenne ich Hartmut, der sich auch schon Yvonne geschnappt hat. An Hartmut erinnert sich die eine oder andere Leserin oder Leser sicherlich noch. In einer früheren Geschichte war er es, der so mächtigen Eindruck auf Yvonne gemacht hatte. "So, jetzt kommen die Schwestern mal mit zum Onkel Doktor", brüllt Hartmut gegen die Musik an, und zieht uns in eine etwas ruhigere Ecke des Raumes. Das mit dem Onkel Doktor ist insofern gar nicht so falsch, als dass er, mit Kittel, Stethoskop und Rezeptblock bewaffnet, eine nicht mal schlechte Imitation abgibt. Wie der Zufall es so will, haben Yvonne und ich uns dieses Jahr als Krankenschwestern verkleidet. Das ist weniger aufwendig, als man denkt: Büstenhalten, Höschen, Hüftgürtel, Nylons, Schuhe und Kittel, alles in weiß. Dazu ein ebenfalls weißes Häubchen und das obligatorische Stethoskop. Ein befreundeter Arzt von Yvonne hat uns damit versorgt. Aus roter Klebefolie ...
    hatte ich noch ein paar Herzen ausgeschnitten, die wir einfach auf den Kittelstoff aufgeklebt haben. Hartmut ist rührend um uns besorgt, organisiert drei freie Plätze an einem der hinteren Tische und schafft es irgendwie uns mit frischen Bieren zu versorgen. Gleichzeitig versucht er mit seinem Stethoskop Yvonnes Herzschlag zu überprüfen. In Anatomie scheint er nicht besonders gut aufgepasst zu haben. Yvonne scheint aber ihren Spaß zu haben, denn sie lacht beim Versuch die Kittelknöpfe schneller zu schließen, als Hartmut diese wieder öffnen kann. Aber auch ich komme nicht ganz ungeschoren davon, und mehr als einmal muss ich mich seines Versuchs erwehren, seine Mund zu Mund Beatmungstechnik am eigenen Leib zu erfahren. Wir haben jede Menge Spaß. Die Art von Spaß, die entsteht wenn man mit lieben Menschen zusammen ist, die durch den Alkohol entspannt, aber nicht enthemmt sind. Irgendwann aber werden wir langsam müde und Yvonne sagt schon zum x-ten Male, sie wolle nach Hause. Ich habe gerade einen sehr anhänglichen Seeräuber in die Flucht schlagen können, und sage schnell: "Ja, ich auch", bevor er einen weiteren Enterversuch unternehmen kann. Hartmut, der inzwischen mitbekommen hat, dass wir in Aufbruchstimmung sind, sagt, plötzlich sehr nüchtern und gar nicht mehr so übertrieben aufgedreht, dass er uns noch nach Hause bringen wird. Unser Argument, dass wir es nur bis um die Ecke hätten, wischt er mit einer Armbewegung zur Seite. Ich sehe ihn dann bei Floh bezahlen, zur Garderobe ...
«12...678...20»