1. Reise ins Ungewisse


    Datum: 14.09.2016, Kategorien: BDSM,

    Sie saß in dem leeren Besprechungsraum und wartete. Öde das alles... dabei hatte es so spontan und überraschend angefangen. Eigentlich hatte sie auch gar keinen Grund, gelangweilt zu sein - es stand der Vertragsabschluß ihres Lebens bevor. Aber erst einmal hieß es - warten. @ BREAK Angefangen hatte es vor zwei Tagen, ja! erst vor zwei Tagen. Sie war im ICE, völlig entnervt und auf dem Heimweg von einem langweiligen Auftrag bei einem ätzenden Kunden, der zudem auch noch der vorläufig letzte war (nein, nicht Kunde, sondern Auftrag). Und ihr wurde klar, daß sie nicht nur fünf wertvolle Monate ihres Lebens in einem idiotischen Laden im Keller vor stumpfsinnigen Rechnern verbracht hatte, sondern daß sie darüber auch völlig vernachlässigt hatte, sich um einen Anschlußauftrag zu kümmern. Und da sie nun einmal Einzelkämpferin war - hieß das erst einmal, nichts zu tun zu haben, mit dem sie ihre täglichen Brötchen verdienen konnte, und Klinken putzen bzw. sich am Telefon das Gefasel von irgendwelchen Idioten anzuhören, nur weil sie hoffte, eventuell mit einem Auftrag zum Zuge zu kommen. Als sie aus dem Speisewagen zurückkam, wo man ihr mitgeteilt hatte, daß leider irgendwas ausgefallen sei und es nur kalte Speisen gebe (!) und selbst der Kaffee, den sie noch bekommen hatte, lauwarm war, bemerkte sie erst gar nicht, daß sich in ihrem Abteil noch eine Mitreisende breitgemacht hatte. Auf ihrem Platz lag ein aufgeschlagener Aktenordner, und auf dem Platz daneben Füße, die in ...
    schwarzen Nylons steckten (die - hmmm - gar nicht so übel aussahen), die dazugehörigen roten Pumps auf dem Boden querbeet. Sie mußte lachen, und dann sah sie der Frau ins Gesicht - und erkannte - und wurde erkannt - von ihrer alten Kommilitonin Petra. Gleich war ihr Ärger verflogen, es gab jede Menge Erinnerungen auszutauschen - sie hatten sich ja nach dem Ende des Studiums nur noch einmal getroffen, und dann fast zehn Jahre lang nicht gesehen, weil sie beide im Beruf abgetaucht waren. Eine kurze Liaison aus WG-Zeiten - es war irgendwie chic, ein bißchen bi zu sein - hatten sie bereits bei ihrem letzten Treffen begraben, und beschlossen, einfach Freundinnen zu bleiben. Was sich aber gar nicht als so leicht herausstellte, einfach mangels Zeit, und wegen der dann irgendwann auch verlegten Adresse und Telefonnummer, gerade, als sie beschlossen hatte, nun doch wieder einmal anzurufen. "Da muß man sich im Zug treffen!!!" Petra war begeistert. Nebenbei stellte sich heraus, daß sie beide in derselben Branche gelandet waren - Petra als Einkaufschefin einer gar nicht mal so kleinen Mittelstandfirma, und sie selbst eben als Freiberuflerin. Dann waren sie auf das Thema Männer gekommen - und damit war der Rest der gemeinsamen Fahrt gerettet. In Würzburg mußten sie beide umsteigen, und so trennten sich ihre Wege wieder, es gab noch eine Umarmung, und sie kam noch auf die Idee, sie sollten wenigstens die Karten tauschen - was sie auch taten. @ BREAK Wie hatte sie sich gewundert, als sie von ...
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