1. Die neue Wohnung


    Datum: 16.05.2018, Kategorien: Erstes Mal, Reif, Tabu,

    in mein Zimmer. Wenigstens war es ruhig. Schlafen konnte ich nicht, dachte lange noch an Bernd, den Clochard. Der lag jetzt auf seinem warmen Gitterrost. Zufrieden? Das war dann auch das letzte Mal dass ich etwas von Dad sah. Also hörte. Die Feiertage blieben ruhig und ich hing mit meinen Kumpels ab. Obwohl ich Bernd noch manchmal suchte fand ich ihn nicht mehr. Dafür stand dann pünktlich mit dem 7.1. ein Mann von der Bank Spätnachmittag vor der Haustüre. Ich verstand nicht wirklich um was es ging. Geldprobleme. Wir hatten ein Reihenhaus. Es wäre kaum etwas getilgt worden, nur Zinsen bedient. Selbst das seit Monaten nicht mehr. Also Zwangsversteigerung. Und damit sofort ausziehen. Das Verstand ich wieder. Jedoch gibt es keine Wohnungen mehr. Also nicht für uns. Vielleicht für Topverdiener. Oder für bestimmte andere Bevölkerungsgruppen. Die bekommen das sogar kostenlos, mit Heizung und drei Mahlzeiten täglich. Selbst ein beheizter Wohncontainer erscheint plötzlich luxuriös wenn du nicht weisst wo du hin sollst. Wieder dachte ich an Bernd. Was würde der in einer solchen Situation tun? Wirklich in allerletzter Sekunde bekamen wir rein zufällig ein winziges Appartement von einer Freundin meiner Mutter, weil deren Oma extra wegen uns etwas früher ins Pflegeheim zog. Keine Ahnung, vielleicht 25m². Wir sollten nur solange darin wohnen bis wir was vernünftiges finden. Es blieb wenig Platz für Möbel. Eine Wand war komplett mit Umzugskarton zu gestapelt, die andere mit wenigen ...
    zerlegten Möbeln. Im Wesentlichen stand nur das große Ehebett offen im Raum, eine kleine Singleküche war schon in der Wohnung und Essen taten wir auf den ehemaligen Campingmöbeln. Die stammen noch aus einer Zeit wo sich meine Eltern verstanden und wir zweimal im Jahr mit dem Wohnwagen nach Italien fuhren. Der Wohnwagen und das Familienglück gingen drauf als wir von der Mietwohnung in das eigene Haus zogen. So eigen war das Haus jedoch nicht, wie sich nun heraus stellte. Im Grunde war es das Haus der Bank und wir waren für paar Jahre nur geduldet darin. Es änderte sich Viel. Nicht nur die beengte Wohnsituation. Mama war plötzlich innerlich Ruhig. Ich erkannte sie kaum wieder. Die ständige Anspannung war weg, sie zeigte ein bisher ungekanntes freundliches Gesicht. Trotz der Umstände wirkte sie eher zuversichtlich. Und ich war gezwungen mich mit meiner Mutter auseinander zu setzen wenn ich Zuhause war. Seit vielen Jahren konnte ich mich einfach in mein Zimmer einschließen wenn mir meine Alten auf den Sack gingen. Das taten sie praktisch immer. Die letzten Jahre waren meine Alten praktisch nicht existent. So ging ich einfach an den Kühlschrank wenn ich Hunger hatte und stellte etwas in die Mikrowelle. Gemeinsame Mahlzeiten fanden so gut wie nicht statt. Getragene Wäsche warf ich im Keller neben die Waschmaschine, die saubere Wäsche stand in einem Korb vor meinem Zimmer. Das Taschengeld bekam ich früher an die Pinwand geklemmt, die letzten Monate fiel auch das aus und mein einziges ...
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