1. Unterwerfung des Innenarchitekten


    Datum: 16.05.2018, Kategorien: BDSM,

    ihre Sachen auspackte. Sie wusste sehr genau, wo was hinkam. Man unterstellte Alina eine krankhafte Ordnungssucht. Aber das war natürlich Quatsch. Alina wollte nur gerne wissen, wo alles war. Deshalb hatte sie sich ein System entwickelt, nachdem sie die Dinge ordnete. Es machte ja auch Sinn. Wenn in der Küchenschublade ihrer alten Wohnung die Dinge alle in einer bestimmten Reihenfolge nebeneinander lagen, dann war es nur logisch, dass in der neuen Wohnung die Dinge in der gleichen Reihenfolge nebeneinander liegen sollten. Alina konnte blind in die Schublade greifen und das Küchenmesser herausnehmen. Was war daran nicht vorteilhaft? So legte sich die Arbeitsverteilung automatisch fest. Alina bestimmte, was zu holen sei, und Michael holte es. + + + Das erkannte auch Michael schnell, und er gehorchte brav, und meistens still, ächzte manchmal, gerne auch übertrieben, wenn er sich bücken musste, und sein Hintern schmerzte. Er verbrachte einen überraschend angenehmen Vormittag. Bis eben zu diesem Satz: „Jetzt hör mal auf zu heulen! Sonst lege ich dich übers Knie, und dann hast du wirklich einen Grund zum Winseln!" Der erinnerte ihn wieder an den Ursprung dieser ganzen Sache. Eigentlich hätte er sich ein Lob gewünscht für seine gewissenhafte Arbeit trotz der schrecklichen Pein, die er zu ertragen hatte. Jetzt brachte sie diese Domina-Sache auch noch auf die Tapete! Michael biss von da an die Zähne zusammen und sich auf die Zunge und vermied weitere Klagen, solange sie in der Nähe ...
    war. + + + Sie hatte ihr Ziel also erreicht. Offensichtlich war ihm diese Sache so richtig peinlich. Mittlerweile fand Alina das amüsant. Je mehr er das Thema versuchte, unter den Teppich zu kehren, desto lächerlicher erschien ihr das alles. Sollte er sich doch von einer Frau vermöbeln lassen! Wenn das sein Ding war, in Ordnung! Sie konnte damit nichts anfangen, aber im Rheinland sagte man: „Jeder Jeck ist anders." Es war nicht ihre Sache, über andere Leute zu richten. Wo sie herkam, gab es genug Engstirnigkeit, und Alina hoffte, dass sie in der Stadt ein wenig mehr Freizügigkeit und neue Ideen finden würde. Es schien sich ja auch zu bewahrheiten. Wenn man sich hier aus Spaß von Dominas verhauen ließ, dann war das in ihren Augen vollkommen in Ordnung. Es war nicht ihr Ding. Sie verstand es nicht. Es interessierte sie nicht sonderlich. Sie hatte sich nie mit dieser Sado-Maso-Sache beschäftigt, obwohl alle Welt 50 Shades of Grey gelesen hatten. Aber als die kleine, junge Studentin, die in die große Stadt gezogen war, um dem miefigen Kleinstadtleben in die intellektuelle Freiheit zu entfliehen, fand sie immer mehr Sympathie dafür, dass man hier scheinbar so etwas tun konnte. Umso mehr fand sie, dass Michael offener damit umgehen könnte, anstatt sich so anzustellen. So peinlich musste ihm das alles nicht sein! Selbst wenn er insgeheim in Ketten und Latex und so einem Ball im Mund wie in Pulp Fiction auf dem Boden herumkroch, schien er in Ordnung zu sein. Allein hätte sie sehr viel ...
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