1. Das Dreieck


    Datum: 10.05.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    sollten sich dessen bewusst werden und ihn frei geben". Gloria gelang es nur mühsam, ihre Gleichmütigkeit beizubehalten. Da sie wusste, dass Eva im Grunde genommen Recht hatte, dies aber vor ihr unter keinen Umständen eingestehen wollte, gab sie mit müder Stimme zurück: „Eva, sie sind noch jung. Auch sie werden älter und für Männer wenig begehrenswert. Und wenn dann ein Mann kommt, ihnen den Himmel auf Erden verspricht und all das reichlich schenkt, wovon wir Frauen träumen, was spielt da ein Altersunterschied eine Rolle? Ich bin seit fast zwei Jahren mit Sandro glücklich und möchte das auch bleiben. Dabei nehme ich gelegentliche Affären von ihm in Kauf". Gloria begann Eva leid zu tun und der Kampfesmut schwand. „Entschuldigung, ich wollte sie nicht verletzen" murmelte sie und hatte den Wunsch, sich in ein Mauseloch zu verkriechen. Gloria hatte sich wieder gefangen. Sie stand auf und fragte mit der Geste einer formvollendeten Gastgeberin: „Haben Sie Lust, einen Cognac mit mir zu trinken, trotz des frühen Morgens? Ich glaube, wir können ihn beide brauchen". Eva nickte. Gloria hob das Glas und fragte: „Worauf wollen wir trinken?" Eva sagte leise: „Auf Sandro, meinen lieben Tiger". Sie kippte den Cognac hinunter und Tränen traten in ihre Augen. Gloria ging zum „du" über und fragte mitfühlend: „Du liebst Sandro wohl sehr?" Jetzt war es mit der Fassung von Eva vorbei. Der Schmerz forderte sein Tribut. Sie konnte kaum das Schluchzen unterdrücken und all das erlebte Glück mit ...
    Sandro sprudelte aus ihr heraus. Gloria empfand mit Eva Mitleid, weil sie spürte, dass aus ihr echte und tiefe Liebe zu Sandro sprach, wie sie sie auch zu ihm empfand. Dies zu wissen, verband sie der jungen Frau zutiefst, obwohl sie wusste, dass sie Rivalinnen waren. Sie setzte sich neben Eva auf die Couch, nahm sie in den Arm und sagte fast flüsternd: „Eva, höre auf zu weinen. Sandro kommt zum Mittagessen. Da solltest du wieder die junge, selbstbewusste Dame sein, die vor meiner Türe stand. Wir werden ihn gemeinsam fragen und er wird entscheiden. Einverstanden?" Eva hauchte ein „ja", fragte nach der Toilette und verschwand wortlos. Als sie Minuten später zurück kam, war ihr Makeup aufgefrischt und sie strahlte eine frische Selbstsicherheit aus, die Gloria verblüffte. In der folgenden Stunde tauschten sich die Frauen über ihr Leben und Interessen aus und stellten überrascht fest, was auch Sandro bei seinem Vergleich konstatiert hatte. Trotz der unterschiedlichen Herkunft und verschiedener Lebensläufe, waren sie sich in ihrem Denken und ihren Interessen sehr ähnlich. Symphatie für die Andere keimte auf, obwohl ihnen bewusst war, dass einer von ihnen Schmerz und Enttäuschung bevor stand, wenn Sandro sich entschied. Sandro klingelte. Er stand erwartungsfroh vor der Türe. Der gestrige Rausschmiss bei Eva schmerzte ihn zwar noch sehr und die Liebe zu ihr, brannte noch in ihm. Doch heute war „Gloriatag" und daher hatte er beschlossen, sich mit dem Thema „Eva" ein anderes Mal auseinander ...
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