1. Moppel 06


    Datum: 07.05.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Die Zeit nach dem Kurs der Lehrlinge verlief wie im Fluge. Und trotzdem verging sie überhaupt nicht. Jeden Tag war Margret mit Jens in Kontakt. Man schrieb sich, telefonierte und mann konnte sich manchmal beim Telefonieren sehen. Ja, die Technik war einfach wunderbar und brachte einem die Freundin oder den Freund näher. Allerdings konnte sie mit ihrem Freund tagsüber nur sehr begrenzt reden. In dieser Zeit musste sie arbeiten. Sie konnte mit ihm reden, wenn sie eine Pause hatte oder wenn sie auf dem Klo saß. Wenn sie nicht sprechen konnte, schickte sie ihm schnell eine liebevolle SMS. Und Jens schrieb auch sofort zurück, wenn er konnte; aber es klappte halt auch nicht immer. Am Anfang war alles ein stetes Schreiben, jeder schrieb dem Anderen schöne, liebe, himmlische Worte. Sollte ich alle ‚ich liebe dich' aufschreiben, so wären gleich mehrere Seiten voll. Nun ja, aber selbst das Heißeste kühl mit der Zeit ab. Jens war von seiner Arbeit eingespannt. Er wollte vorwärtskommen und ging außer zur Arbeit noch zur Schule und lernte weiter. Das, was er wusste, reichte ihm nicht. So war seine Zeit auch begrenzt. Sicher hätte er viel länger mit Margret reden oder schreiben können, aber es ging nicht. Er fuhr zu Lehrgängen, informierte dort die Leute, wochentags ging er zu seiner regulären Arbeit und abends machte er sein Studium. Man kann sich vorstellen, es blieb nicht viel Zeit übrig. Für unsere liebe Moppel aber war das überhaupt nicht gut. Sie schmolz dahin, wenn sie an Jens ...
    dachte. Und wie er schrieb, war seine Liebe auch noch nicht abgeflacht. Jedoch im Laufe der Zeit wurden die Mitteilungen weniger. Sie wartete auf Antwort von ihm, doch diese wurden weniger, nein, sie waren mager. Dies war traurig für sie. So saß sie in ihrem Wohnzimmer, sah fern oder starrte die Bilder an den Wänden an. Früher war es ihr egal gewesen, war sie allein, so war es halt so. Irgendwann hatte sie mal wieder einen netten Mann, mit dem sie ins Bett ging. Das war es dann eben. Aber in dieser Zeit? Nun ja, wenn man verliebt ist, dann ist halt alles anders. Man selbst und der Geliebte werden zum Mittelpunkt der Welt, und das ist überwältigend. Aber auch schön! Sie blieb nach dem Feierabend und an den Wochenenden zuhause, vergraben, wie ein Maulwurf im Winter. Doch am dritten Samstag musste sie doch einmal nach draußen gehen. Es war ja Sommer, schön warm und lange hell draußen. Sie ging zum Zentrum und sah sich die Schaufenster an. Besonders die Fenster, in denen Kleider ausgestellt waren, interessierten sie besonders. Sie besah sich die leichten Sommerkleider, die über den Puppen gezogen waren. Jedoch auch etliche Möbelhäuser interessierten sie, dort waren Küchen, Wohnzimmer, Schlafzimmer und Wohnungsgegenstände ausgestellt. Schließlich kam sie zum Bahnhof. Allmählich wurde es dunkel, doch man konnte noch alles gut erkennen. Schließlich hörte sie: „Hallo Moppel! Na so was! Das gibt's doch nicht!" Sie drehte sich um, sie musste gegen Licht gucken, aber sie sah dort einen ...
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