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Du...
Datum: 30.04.2018, Kategorien: Anal,
*** Die Stille zwischen uns dehnt sich. Eine unangenehme Stille, schneidend, kalt, verwirrend. Alles kommt mir plötzlich so falsch vor. All die Monate, die ich an ihn verschwendet habe. Stille. Kein Wort. Kein Geräusch. Nicht mal der Kühlschrank brummt. Damit hat alles angefangen. Ich sitze am Küchentisch, zupfe an meiner Nagelhaut und betrachte meine Fingernägel, nur um ihn nicht anzusehen. Ich sollte mich mal wieder meiner Maniküre widmen. Stille, keine Ruhe. Nur Stille, in der schon zu viel gesagt wurde. Dinge, die man niemals zurücknehmen kann. Dinge, die mich verletzen. Knarrend schiebt er den Stuhl zurück. Er reibt über den Holzfußboden. Die Dielen in meiner Wohnung kosten mich monatlich 40 Euro mehr. Sie sind es wert. Kalte Stille. Er steht auf, zieht seinen Pullover am Saum nach unten, zurecht. Greift sich dahin, wo normalerweise sein Schlips hängt, greift in die Luft, zieht seinen Kragen an die richtige Stelle. Mir ist so kalt. Ich sehe seine Bewegungen im Augenwinkel, schaue nicht auf. Fingernägel. Nagelhaut. Perverse hat er mich genannt. Krank. So still. „Ich muss hier raus.", zerreißt er sie Stille. Ich wünsche mir die Stille zurück. „Du widerst mich an." Damit nimmt er seine Jacke vom Stuhl und legt sie sich über den Ellbogen. Er bleibt noch einen Augeblick einfach so stehen, sieht mich an. Ich sehe nicht auf, genieße die eisige Stille, betrachte meine Hände. Dann dreht er sich um, geht zur Tür, geht aus meinem Leben. Ich weiß nicht, was ich fühlen soll. ...