1. Du...


    Datum: 30.04.2018, Kategorien: Anal,

    *** Die Stille zwischen uns dehnt sich. Eine unangenehme Stille, schneidend, kalt, verwirrend. Alles kommt mir plötzlich so falsch vor. All die Monate, die ich an ihn verschwendet habe. Stille. Kein Wort. Kein Geräusch. Nicht mal der Kühlschrank brummt. Damit hat alles angefangen. Ich sitze am Küchentisch, zupfe an meiner Nagelhaut und betrachte meine Fingernägel, nur um ihn nicht anzusehen. Ich sollte mich mal wieder meiner Maniküre widmen. Stille, keine Ruhe. Nur Stille, in der schon zu viel gesagt wurde. Dinge, die man niemals zurücknehmen kann. Dinge, die mich verletzen. Knarrend schiebt er den Stuhl zurück. Er reibt über den Holzfußboden. Die Dielen in meiner Wohnung kosten mich monatlich 40 Euro mehr. Sie sind es wert. Kalte Stille. Er steht auf, zieht seinen Pullover am Saum nach unten, zurecht. Greift sich dahin, wo normalerweise sein Schlips hängt, greift in die Luft, zieht seinen Kragen an die richtige Stelle. Mir ist so kalt. Ich sehe seine Bewegungen im Augenwinkel, schaue nicht auf. Fingernägel. Nagelhaut. Perverse hat er mich genannt. Krank. So still. „Ich muss hier raus.", zerreißt er sie Stille. Ich wünsche mir die Stille zurück. „Du widerst mich an." Damit nimmt er seine Jacke vom Stuhl und legt sie sich über den Ellbogen. Er bleibt noch einen Augeblick einfach so stehen, sieht mich an. Ich sehe nicht auf, genieße die eisige Stille, betrachte meine Hände. Dann dreht er sich um, geht zur Tür, geht aus meinem Leben. Ich weiß nicht, was ich fühlen soll. ...
    Irgendwas, nur nicht diese Kälte. Ich hab ihn auf einer Feier kennen gelernt. Er hat mir gesagt, dass ich hübsch aussehe, ich hätte so tolle grüne Augen. Später hat er mir weiß gemacht, dass andere Männer für den Anblick meiner Brüste morden würden. Perverse. Still. So kalt. Ich ziehe den Saum meiner Ärmel um meine Hände und puste heißen Atem in meine gewölbten Handflächen. Meine Hände sind warm, sie schwitzen. Die Kälte kommt von Innen. Ich ziehe die Schultern hoch, um mich vor der Kälte zu schützen die von Innen meine Zellen vereist. Es beginnt in meinem Bauch, in meinem Magen. Perverse. Gestern noch haben wir zusammen gekocht. Ich habe gekocht. Er hat mir fachmännisch über die Schulter gesehen, wie er es nennt. Als er eine Flasche Prossecco aus meinem Kühlschrank holen wollte, hat er meine Gefrierfachkappe abgebrochen. Ich weiß nicht wie. Die Flasche stand im Fach in der Tür. Er sagte gerne: „Ich und Technik" und zwinkerte mich an. Als wir mit Essen fertig waren, sah ich die Bescherung. Die Kühlung hatte die Tür vereist, meine Butter eingefroren. Ich musste ihn abschalten. Er hat behauptet, dass sei immer schon so gewesen. Er mag nicht immer, wenn ich ihn necke, oder mich über ihn lustig mache. Meistens kann er aber über sich selbst lachen. „Ich kenne keinen Menschen, der sich weniger ernst nimmt, als du...", sagte er mir immer, wenn er mich wegen irgendwas aufzog und ich mitlachte. Am liebsten, wenn ich mal wieder als Einzige den Witz nicht verstehe. Er selbst regiert dann ...
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