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Abstand vomAlltag
Datum: 05.11.2016, Kategorien: Reif,
dem Bahnsteig beobachtet hatte. Doch schon eine junge Dame mit richtig weiblichen Zügen. Sie mochte ungefähr siebzehn Jahre alt sein, abiturklasse vermutlich, denn sie hatte auch eine allerdings sehr dünne Schultasche dabei. Unsere Blicke trafen sich immer wieder. Scheu. Lächelnd. Verlegen. Anmutig. Ich kam mir vor wie ein Teenager, und hätte doch ihr Vater sein können. Sie hatte etwas faszinierendes an sich. Wirkte selbstbewusst, zerbrechlich, angriffslustig, stolz und unsicher zugleich. Spielte sie mit mir? Wollte sie mich anmachen? Um dann triumphierend an der nächsten Station einen älteren Typen kurz vor dem Herzinfarkt im Zug zurück zu lassen? Ein lustiges Spiel das mir Spass zu machen begann. Die vorletzte Station vor dem Hauptbahnhof. Jeweils am Wagenende stiegen zwei unscheinbare Personen zu. Kaum hatten sich die Türen geschlossen vernahm ich den strengen Ton: "Fahrscheinkontrolle. Die Fahrkarten bitte." Die junge Fremde gegenüber wurde sichtlich nervös. Verstohlen blickte sie sich über die Schulter, erkannte unweigerlich die Ausweglosigkeit ihrer Situation. Ich wettete hundert zu eins, sie hatte keinen Fahrschein. Das Netz um sie zog sich zu. Fast unmerklich ließ sie ihren Jeansrock höher rutschen. Die leicht gebräunten Oberschenkel kamen noch mehr zum Vorschein. Verlockend. Wie verbotene Früchte. Erschrocken fuhr sie zusammen, sie wusste, dass ich es bemerkt hatte. Ich blieb cool, konnte mir allerdings ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. Ich hielt dem ...