1. Berlin


    Datum: 16.04.2018, Kategorien: Hardcore, Reif,

    Rückspiegel wie sein Kopfkino losgeht. Gut einem Kilometer vor dem Straßenstrich lässt er mich grußlos aussteigen, den Zwanziger kassiert er mit spitzen Fingern. Er braust los und ich schaue mich um. Eine versiffte, trostlose Gegend. Zögernd setze ich mich in Bewegung. Richtig viel los ist hier nicht. Plattenbauten, etwas heruntergekommen. Hier und da ein Schuppen, einige davon mit zerbrochenen Fensterscheiben. Etwas unheimlich und wäre hier keine Ausfallsstraße und sähe man eine Lichter hinter den Scheiben, dann könnte die Gegend auch in einem Horrorfilm zu sehen sein. Weiter vorne ist ein kleiner Park. Nur mit 7 oder 8 krüppeligen Bäumen und ein paar Sträucher außenrum. Und dort sieht man auch schon im Gegenlicht ein paar Frauen rumgehen und stehen. Alle sehr eindeutig angezogen. Und ich gehe weiter darauf zu, muss mich räuspern und räuspern weil ich einen Kloß im Hals habe, so groß wie eine Orange. Mein Bauch verkrampft sich und als ich merke, dass mich eine der Frauen anschaut und ihre Nachbarin anstupst drehe ich mich schnell um und gehe davon. Tief einatmen, tief ausatmen. Die Knie zittern. Gerade kommt ein Bus und ich laufe ihm hinterher, er hält an und ich springe rein und fahre weg von diesem Ort. Mir ist schlecht. Ich schäme mich. Dass ich hergefahren bin. Dass ich wieder wegfahre. Ich drehe mich um und schaue aus dem hinteren Fenster und der Park verschwindet.Berlin 2 Wütend auf mich selbst, auf meine Angst, fahre ich mit dem Bus Richtung Hotel, steige ...
    irgendwann aus und gehe den letzten halben Kilometer. Überall laufen Menschen rum. Verliebt, gestresst, unterwegs, angekommen. Sie schlendern durch die Straße vor dem Hotel und genießen den lauen Abend. Die Dame an der Pforte lächelt mich an und überreicht mir meinen Zimmerschlüssel. Ihr freundliches “Schon wieder da?” ignoriere ich. Mit dem Blick auf dem Fußboden gehe, renne ich zum Aufzug und bin weg. In meinem Zimmer. Ich schalte den Fernseher an und starte mein Notebook. Eventuell kann ich mir dort noch etwas Mut abholen? Auf xhamster werde ich sicherlich einen netten Chat finden und mich abreagieren können. Wenn schon nicht echt zum Straßenstrich, dann halt per Nachrichten. Ich schaue nach. Online. Berlin. Mann. Gerne älter. Und melde mich bei ein paar. Ab jetzt geht alles sehr schnell. Da ist ein Mann. Dicker, älter, auf Urlaub in Berlin. In einem Hotel. Und er macht mir nach 10 Minuten Chat und nachdem er meine Gesichtsbilder angeschaut hat ein Angebot. Ich kann seine Hure sein. Er zahlt mich, dafür komme ich zu ihm ins Zimmer. Ich starre auf den Bildschirm. Vorbereitet wäre ich. Glatt rasiert, schnell auch wieder angezogen und auch nur zu diesem Zweck in Berlin. Wenn nicht Straßenstrich, dann immerhin e****t? Klein anfangen und dann weiter? Ich setze mich aufrecht hin, meine Beine im Schneidersitz. Dann beuge ich mich nach vorne. und schreibe: “Ja. Wo? Wann?” Er antwortet: “Wieviel?” Ich überlege kurz. “100 Euro. Mit Gummi.” Dann rührt sich erst einmal nichts mehr. Ich werde ...
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