-
Cora Teil 02
Datum: 13.04.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,
du siehst." „Ist schon okay." Mit einer beschwichtigenden Geste machte er sich auf den Weg in den Flur, um die Schuhe anzuziehen. Als er ins Zimmer zurückkam, sah er Cora wieder trinken. „Meinst du nicht, dass du für heute genug hast?" Langsam wurde er sauer. „Hör mit der Trinkerei auf. Was soll denn deine Freundin von dir denken, wenn du betrunken dort auftauchst?" „Lass mal gut sein, Erika und ich kennen uns seit mehr als zwanzig Jahren. Sie weiß, wie ich bin", und trank, ohne sich das Geringste um seine zum Ausdruck gebrachte Besorgnis zu kümmern, die Bierdose leer und stellte sie entschlossen auf dem Tisch ab. „Bist du nun soweit? Können wir fahren?" Resigniert hob Josh die Schultern; Cora etwas vorzuschreiben, schien absolut aussichtslos. Ihre Dickköpfigkeit in Dingen, die ihre eigenen Entscheidungen betraf, sollte er noch zur Genüge erfahren. Sie schulterte ihren Rucksack und sie verließen das Haus. -2- Während der Fahrt nach Haarde plapperte Cora unaufhörlich von ihren Kindern -- Josh erfuhr, dass der Sohn Roland und die Tochter Andrea hießen und sie 14 beziehungsweise 12 Jahre alt waren -, ihrem Leben mit der Familie, den Problemen, die sie als von ihrem Mann pro Forma eingesetzte Geschäftsführerin in dem von IHM aber geleiteten Dekorationsgeschäft hatte, den Schulden, auf denen sie nach dem Konkurs der Firma sitzen geblieben war, immerhin fast 200.000,-€, und für die sie persönlich haftete und zum Offenbarungseid getrieben hatte und über Gott und die Welt. ... Unterbrochen wurde der Redeschwall nur dann, wenn sie sich orientieren musste, um Josh die richtige Richtung zu zeigen oder sie, aufgewühlt von dem Erzählten, schluchzte oder seufzte und sich zwischendurch die Nase putzen und die Tränen abwischen musste. Manchmal schien sie sich gar nicht so sicher zu sein, den richtigen Weg zu erkennen und er hatte mehr als einmal das Gefühl, dass er Umwege fuhr. Josh begann, sich langsam Sorgen darüber zu machen, dass er den Weg zurück nach Hause allein nicht mehr finden würde. Im Moment konnte er sich aber nicht darum kümmern. Seine Empfindungen gegenüber Cora waren noch zwiespältig. Es gelang ihm nicht, ein klar strukturiertes Bild von ihr zu gewinnen. Einerseits machte sie den Eindruck von totaler Hilflosigkeit, gepaart mit einer gewissen Naivität; andererseits demonstrierte sie Stärke und Entschlossenheit, zumindest ihm gegenüber. Sie werde es allen schon zeigen, meinte sie mehr als einmal, während sie unterwegs waren. „Ich habe bisher immer alles geschafft, was ich schaffen wollte und mir vorgenommen habe", sagte sie, wobei er aber glaubte, eine gewisse Resignation in ihrer Stimme bemerken zu können. „Da vorne ist es", und wies auf die hell erleuchtete Fassade einer Gaststätte. „ZUM JAN" stand in Leuchtbuchstaben über der Tür. Josh fand einen Parkplatz ganz in der Nähe der Kneipe; zum Glück, denn es hatte urplötzlich begonnen, heftig zu regnen. Cora rannte zielstrebig auf den erhellten Eingang zu und er holte sie, bevor sie die schwere Holztür ...