1. Der Ausstieg


    Datum: 04.11.2016, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    meinte, nie wieder würde sich ein Mann für sie interessieren. Wider Erwarten nahm sie Gabis vorsichtig vorgebrachte Einladung an, mal in den Club reinzuschauen. Und siehe da, obwohl von alles anderer als schlanker Figur, mit ausladender Mittelpartie und entsprechen massigen Schenkeln, wurde die gute Siglinde in der kurzen Zeit, die sie bei uns war, gern auf die Matte geladen. Danach war sie von ihren Minderwertigkeitskomplexen als Frau geheilt und hörte bei uns auf. Die Genesung von Gudruns gebrochenem Fuß ging langsam voran, und die Zeit kam, daß sie wieder in der Sauna anfangen konnte. Sie humpelte noch ein wenig, aber das war ja für ihre Haupttätigkeit in der Sauna ohne Belang; auch zu schwimmen war ihr wieder möglich. So kam der große Dienstag, wo sie wieder im Club anfangen sollte, und Gabi hatte extra den Barraum mit vielen Blumen geschmückt. Gudrun wurde von ihren Kolleginnen herzlich und mit großem Hallo empfangen, und auch die langsam eintrudelnden Stammkunden freuten sich und wollten sogleich alte Bekanntschaften auffrischen. Gabi achtete darauf, daß es nicht mehr als vier wurden. Beim Nachhausefahren war Gudrun stiller als sonst, von Begeisterung über die Saunatätigkeit war nichts mehr übrig, und ich setzte mich bei ihr zu Hause noch ein wenig zu ihr, obwohl ich am nächsten Morgen früh rausmußte. "Was ist mit dir, Gudrun, macht es dir keinen Spaß mehr? Dann hör mit der Sauna auf, und Fredi und ich helfen dir." Dies war in der Tat kein allzu großes Problem ...
    mehr. Ich hatte im Sommer gut angeschafft, und auch von der Hälfte, die ich Gudrun abgegeben hatte, konnte sie ihre Schulden so weit abbezahlen, daß es kein Riesenberg mehr war, sondern nur noch ein Sandhaufen, den wir drei mit vereinten Kräften wegschaufeln konnten. Gudrun antwortete weinend: "Ich hab mich in diesen Wochen so an das Leben ohne diese geilen Böcke gewohnt, daß ich nicht weiß, ob ich das noch lange durchhalten kann." "Dann laß es bleiben. Komm, wir gehen morgen zu Gabi und kündigen, und jetzt rufen wir Fredi an, hoffentlich ist er schon zu Hause, da ist es jetzt ja erst fünf Uhr nachmittags -- er muß auch schon etwas beitragen." Gudrun leistete wider Erwarten keinen nennenswerten Widerstand mehr gegen diese Art von Vorschlägen, stoppte mich auch nicht, als ich mein Adreßbuch aus meiner Handtasche kramte, zum Telephon ging und -- zack, 001 und so weiter -- in Amerika anrief. Es klingelte lange, und ich wollte schon aufgeben, dann aber war Fredi am Apparat, völlig aus der Puste, und sagte, nachdem ich kurz gesagt hatte, wer ich sei: "Da hast du Glück -- ich bin eben vom Dienst gekommen und muß gleich wieder weg -- also was gibt's?" Ich erzählte ihm, was Sache war, und er war hochbeglückt. Er sagte nur: "Ich muß jetzt wirklich gleich wieder gehen. Ruft doch später oder morgen noch mal an, oder auch hier um vier Uhr morgens -- das ist jetzt alles egal -- und sagt mir, wieviel Gudrun monatlich braucht. Bis dreitausend Dollar brauchen wir gar nicht zu reden. Tschüs, ...