1. Natalie


    Datum: 16.03.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Kundenberatung kennen. Beide waren im selben Hotel untergebrachten, fuhren gemeinsam in die Bank und zurück. Und waren schnell froh, einen Gesprächspartner für die gemachten Erfahrungen und zur Überwindung der ersten Unsicherheiten zu haben. Sei es die unbekannte Materie, unsinnige Formulare, bockende Computerprogramme, ungeduldige Kunden und nicht zuletzt skeptische Kollegen, die mit ihrer Meinung nicht hinterm Berg hielten, dass ein Banker ohne Bankausbildung nur scheitern konnte. Bald merkte Markus, dass hinter dem hübschen Kopf von Natalie auch ein sehr kluger steckte. Hatten beide noch die ersten Abende alleine im Hotelzimmer oder bummelnd durch die kleine Altstadt verbracht, gingen sie bald jeden Abend gemeinsam essen, ins Kino, oder besichtigen Sehenswürdigkeiten. Und sprachen. Sprachen, sprachen, sprachen. Über ihre letzten Jobs, ihre Werdegänge, ihre Perspektiven in der Bank. Und bald über ihr Privatleben, Freunde, Familie, Beziehungen. Beide waren frische Singles, beide nicht so sicher, ob sie diesen Zustand erfreulich oder bedauerlich fanden. Sie verstanden sich wirklich sehr gut. Auf einer rein freundschaftlichen Basis. Es gab von keiner Seite her Versuche, „mehr“ aus der Situation zu machen. Zu sehr waren beide noch gefühlsmäßig in ihren beendeten Beziehungen verstrickt. Zu wenig entsprach der andere ihren Vorstellungen eines Traumpartners. „Leider bist Du eine klassische Blondine,“ hatte Markus scherzhaft gesagt. „Sexy aber doof, oder wie?,“ hatte Natalie ...
    protestiert und ihm auf den Arm geboxt. „Leider hast Du weder dunkle Augen noch einen Waschbrettbauch, und reich bist Du auch nicht,“ hatte sie ihm erklärt. Beide waren einfach froh gewesen, sich so gut zu verstehen. Und damit war das Thema vom Tisch gewesen. Nach Münster wurde Markus noch in Dresden und Passau eingesetzt, jeweils mit einem anderen Kollegen. Diese Einsätze waren auch gut gewesen, er hatte viel gelernt und mit einem Paul und einem Christian jeweils viel Spaß und ziemlich viel Bier gehabt. Aber sie kamen nicht an die Münsterer Zeit mit Natalie heran. ------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Die nächsten zwei Jahre wurde dann Bonn sein Einsatzort. Zunächst war er ganz angetan von der Nähe zu Köln und seinem alten Bekanntenkreis. Zunehmend begann ihn aber der Kleinstadtcharakter zu nerven. Auf sein Betreiben hin brachte ihn eine Beförderung zum Teamleiter nach Berlin. Großstadt! Weltstadt! Trubel und Leben. Er lebte geradezu auf. Und lernte Bettina kennen. Bettina aus dem Osten. Kleiner Wirbelwind, der alternativen Szene angehörend, die ihn eines Tages vor der Bank mit einem Faltblatt angerempelt hatte, dass „diese Kapitalistenbank die Ausbeutung osteuropäischer Arbeiter brutalst forciert.“ Er wollte die junge Frau erst ignorieren und beiseite schieben, musste dann doch über ihre freche Art schmunzeln. Und sie gefiel ihm. Er lud sie auf ein Bier ein, um ihn das Flugblatt und ihre Initiative zu ...
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