1. Natalie


    Datum: 16.03.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    für die Zentrale. Und so fand er sich dreieinhalb Monate später in der Rhein-Main-Metropole wieder. Natalie hatte ihn nach der Trennung von Bettina in Berlin besucht. Ihn getröstet. Viele Stunden mit ihm diskutiert, ob es so hatte kommen müssen. Was sie vom Leben erwarteten. Wo das alles hinführen sollte. Sie hatte sich sehr für ihn gefreut, dass er die Stelle in der Konzernzentrale bekam. Ein toller Schritt in seiner Karriere. Und gut für ihn, aus der Wohnung und der Stadt herauszukommen, die er mit Bettina geteilt hatte. Frankfurt war auch noch ein Stückchen näher an München, dass wollten sie nutzen. Doch in den ersten Monaten kam Natalie nicht zu einem Besuch. Sie hatte beruflich soviel zu tun. Und dann, eines schönen Sommerabends in einem bayrischen Biergarten hatte sich ihr Unternehmensberater vor sie hingekniet und um ihre Hand angehalten. Mit Tränen in den Augen hatte sie ja gesagt. Und sich neben den beruflichen Stress dann noch voll in die Vorbereitung einer Hochzeit mit annähernd 150 Gästen gestürzt. Die Zeit schien nur zu fliegen. Sie eilte von Termin zu Termin, von Verpflichtung zu Verpflichtung und bekam nebenbei wenig mit. Sie bekam auch nicht mit, dass ihr „Berater“ immer weniger Zeit hatte. Weniger begeistert mögliche Veranstaltungsorte für die Hochzeitsfeier besichtigen wollte. Mehr Überstunden leistete. Und zwei kurzfristig angesetzte Fortbildungsveranstaltungen an Wochenenden hatte. Das war schon alles vorgekommen. Unternehmensberatung ist ein harter Job. ...
    Umso mehr traf es sie, als derselbe Mann, der vor kurzen vor ihr gekniet hatte, ihr an der Badezimmertür gelehnt eröffnete, dass sie die Hochzeit absagen mussten. Weil er sie nicht mehr liebte. Sondern Angelika, Assistentin in seinem Projekt. Und schwanger. Von ihm. Natalie war noch nie in ihrem Leben zusammengebrochen. An diesem Wochenende tat sie es. Alle Kraft verließ sie. Stundenlang saß sie heulend auf dem Bett und beklagte ihr Leid. Als sie anfing, unsinnige Gedanken über sich etwas antun oder den Untreuen erschlagen ernsthaft zu formulieren, griff sie zum Telefon und rief Markus an. 6 Stunden später stand er vor ihrer Tür und nahm sie in den Arm. Die ganze Nacht hielt er sie tröstend fest. Sie hatten schon häufig in einem Bett geschlafen, aber ihre Berührungen begrenzten sich auf Umarmungen und kleine Küsschen auf die Wange. Nicht einmal Hand in Hand liefen sie. Aber an diesem Wochenende hatte Natalie Halt gebraucht. Und Markus gab ihr diesen. Er nahm sich einige Tage frei und half ihr, alles Organisatorische abzuwickeln. Die Hochzeit abzusagen. Den Termin im Standesamt. Den bereits geladenen Gästen. Die alle nach einer Erklärung fragten. Und und und. Er telefonierte mit ihr sämtliche Makler und Bekannte auf der Suche nach einer neuen Wohnung ab. Und er wurde nicht müde, mit ihr die Entwicklung immer wieder zu diskutieren und sie immer wieder zu trösten, dass es bestimmt nicht an ihr lag und sie ihr Glück noch finden werde. Nach diesem unglücklichen Ereignis waren ihre ...
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