1. Samira Teil 4


    Datum: 12.03.2018, Kategorien: Hardcore,

    zweite Gedeck wäre, allerdings wurde diese Frage sofort von Asifa beantwortet. „Ich habe mir erlaubt, für uns beide zu einzudecken, als ich spürte, dass du erscheinst. Ich hoffe, ich überfahre dich damit nicht.“ Da wir uns nebeneinander dem Tisch näherten, sah ich neben mich, zu ihr hin und schüttelte den Kopf. „Vielen Dank!“, waren meine ersten Worte und setzte mich hin, nachdem ich Asifa beim Hinsetzen geholfen hatte. Meine Erziehung lies es nicht anders zu und Asifa bedachte diese Geste mit einem anerkennenden Kopfnicken.„Schönes Wetter!“, begann sie unverfänglich das Gespräch, goss uns beiden Tee ein, nahm einen Keks, lehnte sich im Sessel gemütlich an und sah in Richtung des Wohnwagens. „Die Margeriten wachsen dieses Jahr prächtig, ich bin am Überlegen, ob ich nächstes Jahr noch mehr davon kaufe. Sie sehen frisch und kräftig aus, sind voller Leben und machen mich froh. Es sind lustige Blumen, sie erzählen mir schöne Geschichten. Ganz im Gegensatz zu ihm hier!“ Sie lehnte sich zurück und schaute in den Wipfel der Eibe. „Als ich sie pflanzte, war sie noch klein und voller guter Gedanken. Doch das hat sich geändert. Sie ist böse geworden, dabei kann ich nicht sagen, warum. Vielleicht haben die anderen Bäume sie geärgert, vielleicht ist es etwas anderes. Sie erzählt es mir nicht.“ Hier hielt sie einen Moment inne und in meinem Kopf, begann es zu rotieren. Asifa musste verrückt sein, vollkommen verrückt. Der Baum sah alt aus. Sein Stamm hatte einen beachtlichen Durchmesser ...
    und war voller Narben, wobei die Rinde abblätterte. Der Baum hatte schon viele Sommer gesehen und Stürme überlebt. Allerdings hatte ich keine Ahnung davon, wie alt so ein Baum werden konnte, hatte aber gehört, dass sie uralt werden konnten und nur langsam wuchsen. Diesen hier schätzte ich auf mindestens achtzig bis einhundert Jahre, wenn nicht mehr. Nach meiner Ansicht war es unmöglich, dass Asifa ihn gepflanzt hatte. Es sei denn, sie hatte ihn mithilfe eines Baggers irgendwo ausgraben lassen, als er schon alt war und hierher verfrachtet. Doch das schloss ich aus. Die Aussage von ihr, dass die Eibe böse wäre und ihr Geschichten erzählte, passte dazu. Trotzdem wurde ich das Gefühl nicht los, dass dort etwas war, was ich nicht fassen konnte. Etwas Geheimnisvolles. Um das Gespräch aus seiner düsteren Ecke zu holen, wollte ich das Gespräch auf ein anderes Thema bringen. Dabei fiel mir eine Frage ein, die mir schon länger auf der Zunge brannte. „Sag mal Asifa, hat dein Name eine Bedeutung. Ich habe gehört, dass bestimmte Namen etwas ausdrücken, sowohl im arabischen als auch zum Beispiel im asiatischen. Lotusblüte oder Ähnliches!“ Asifa lächelte, ohne ihren Kopf zu mir zu drehen. Sie hatte ihrer Augen geschlossen und kaute genussvoll auf dem restlichen Keks herum, den sie sich zuvor in den Mund geschoben hatte. „Jaaa!“, kam es lang gezogen von ihr, nachdem sie geschluckt hatte. „Er hat eine Bedeutung. Asifa heißt: der Sturm, das Gewitter. Möchtest du auch wissen, warum? Immerhin ist ...
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