1. Judith


    Datum: 01.11.2016, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    haben, habe ich vor über sechs Jahren mit deinem Vater durchlebt." „Das ist nicht wahr!" rief Leo. Er fühlte sich plötzlich ausgenützt und betrogen. „Es ist wahr, Leo. Und dein Vater hatte sich eine gute Strategie zurechtgelegt, um diese Treffen vor dir und deiner Mutter zu verbergen." Noch ehe sie weitersprach, wusste Leo was sei meinte. „Kam es dir nicht seltsam vor, dass er damals über Nacht zum Sportler wurde?" Sein Vater hatte plötzlich damit angefangen, zweimal wöchentlich ein Fitness-Studio zu besuchen. Leo wusste noch die Wochentage: Montag und Donnerstag. „Ich fühle mich langsam alt und schlapp", hatte er gesagt, obwohl er überhaupt nicht danach aussah. „Das Training ist wie ein Jungbrunnen für mich. Ich brauche es einfach." Aber er war doch... „Aber er war doch wirklich im Fitness-Studio!" rief Leo. Ein paar Mal hatten seine Mutter und er ihn sogar dort abgeholt. „Deshalb war seine Strategie ja so perfekt", sagte Judith. „Natürlich war er im Fitness-Studio. Doch während er vorgab, zwei Stunden dort zu verbringen, kam er zuerst zu mir -- denk daran, das Studio ist nur ein paar Straßen weiter. Er verbrachte eine gute Stunde mit mir und ging dann noch hinüber, um ein wenig zu trainieren. Am Ende duschte er stets und tilgte dadurch auch alle potentiellen Spuren von unseren Aktionen." Leo stand der Mund offen. So etwas hätte er seinem Vater nicht im Traum zugetraut. Noch immer wollte er glauben, dass Judith von einer anderen Person sprach. Aber es passte alles zusammen. ...
    „Die Monate vergingen, und unser Verlangen nacheinander wurde nicht geringer. Wie gesagt, es war eine Sucht. Ich war seine Droge, und er war meine. Und wie bei einer Drogenabhängigkeit hatten auch wir bald das Bedürfnis, die Dosis zu steigern. Zweimal in der Woche war uns bereits zu wenig. Mein Mann arbeitete bereits damals sehr viel und war oft an Wochenenden dienstlich unterwegs. Dadurch ergaben sich zusätzliche zeitliche Möglichkeiten, unsere Sucht zu befriedigen." Auch das passte zu Leos Erinnerungen. Mehr als einmal hatte sein Vater auf den Vorschlag seiner Mutter, mal wieder einen gemeinsamen Wochenendausflug zu unternehmen, abwinkend reagiert. „Ich fühle mich heute nicht so wohl", hatte er meist gesagt. „Ihr könnt ruhig fahren. Ich gehe später vielleicht ein wenig ins Fitness-Studio." Leo und seine Mutter hatten ihn mit seinem Fitness-Fimmel aufgezogen und sich lustig über ihn gemacht. Aber Leo war auch betrübt über die Tatsache gewesen, dass sein Vater sich immer weniger Zeit für das Familienleben nahm. Jetzt, wo er den Grund dafür kannte, stieg eine Mischung aus Wut und Schmerz in ihm auf. „Wie konntest du das nur tun?" fragte er. „Leo, ich weiß es nicht. Das Gefühl war stärker als wir beide. Auch dein Vater konnte sich rational nicht erklären, was in ihm vorging. Aber ich kann dir versichern, dass ihm seine Familie trotz allem das Wichtigste war. Er trieb den ganzen Aufwand mit der Fitness-Geschichte nur, damit die Sache auf keinen Fall auffliegen konnte. Er wollte ...
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