1. Ich nannte ihn meinen Herrn Teil 02


    Datum: 28.02.2018, Kategorien: BDSM,

    dann in den Arm nimmst, dann macht mich das ganze noch hilfloser. Dabei geht doch all mein Sehnen und Verlangen genau dahin. In diesen Arm, an diese Brust. Aber was ist das? Phantasie, Realität? Bist du das, der Mensch, der Mann oder ist es das, was du mit mir machst? Warum macht es mich glücklich, von deiner Hand 36 Stockhiebe auf den nackten Arsch zu bekommen? Und warum konnte ich das gestern nicht, warum war da plötzlich so viel Widerstand? Und warum macht es mich noch glücklicher, wenn du meinen Widerstand brichst? Und vor allem beunruhigt mich am meisten, dass ich so viel von mir, in deine Hände legen muss. Ich kann das nicht kontrollieren, nicht bestimmen, nur bedingt manipulieren. Aber du machst mich auch reich, denn die Lust, die ich fühle, wenn ich da so vor dir liege, ist nicht vergleichbar mit anderer Lust. Selbst mit dir zu reden oder zu essen, ist noch immer lustvoll. Vielleicht lag das auch an der Enge des Reise Mobil, aber ich war mir in jeder Sekunde deiner Anwesenheit bewusst. Du füllst den Raum so sehr mit dir, dass ich dich selbst jetzt noch zu atmen glaube. Selbst wenn ich mit dir scherze, dich provoziere, hat das Ganze eine Art Vorspielcharakter. Du bist so vernünftig, dass es mich reizt, dich zur Unvernunft zu treiben. Aber das weißt Du doch alles. Warum erzähle ich Dir das? Dein Lustengel ___________________ Das schrieb ich ihm am nächsten Tag. Diese Mail ist Ausdruck meiner Verwirrung und meiner Gedanken in diesen Stunden, als ich ihn noch immer ...
    fühlte und mir doch schmerzlich seiner Abwesenheit bewusst wurde. Später beschrieb ich diesen Zustand oft als eine Zwischenwelt. Immer, wenn ich von ihm ging, brauchte ich einige Zeit um Aufzutauchen aus diesem Gefühl. Ich hatte das Verlangen ihm nah zu sein. Vielmehr fühlte ich noch immer seine Nähe. Ich saß an der Tastatur und jedes Klicken der Tasten stellte eine Art Nabelschnur zwischen ihm und mir her. Wenn ich bei ihm war, war ich oft Außerstande meine Gefühle und Gedanken in Worte auszudrücken. Ich war mit Fühlen beschäftigt. Zu den Worten fand ich allein, vor dem Rechner sitzend. Und so wurde es zu einem Ritual, ihm täglich oft mehrmals zu schreiben. Es wurde im Laufe der Zeit zu einem existenziellen Bedürfnis. Nach unserer ersten Begegnung fühlte ich, dass mir hier etwas geschehen war, das meinem Leben eine Richtung geben würde. Ich ahnte die Bedeutung des Ganzen. Und weil ich es ahnte, war ich bei aller Freude über mein neu entdecktes Ich auch zutiefst beunruhigt. Ich hatte mich nie wirklich mit meiner Veranlagung auseinander gesetzt. Ich hielt es ehrlich gesagt für eine nette erotische Spielart. Jetzt sah ich mich damit konfrontiert, dass es mich tief im Inneren berührte. Mein Verlangen erhielt plötzlich ein Gesicht. Und dieses Gesicht raubte mir meine scheinbare Ruhe, meinen Scheinfrieden. Es konfrontierte mich mit mir. Ich war erschrocken über meine Wünsche, deren Erfüllung plötzlich in erreichbare Nähe gerückt war. Wohin führt dieser Weg? Was werde ich noch an mir ...
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