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London Calling 06
Datum: 24.02.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,
der neuen Märkte zu feiern und sie verliebte sich dort in einen Typen aus der Finanzabteilung, kam mit ihm auch kurz darauf zusammen. Wir verstanden uns richtig gut, nur Michelle hatte öfter etwas an ihr auszusetzen, weil sie zum Teil die Dinge, die sie ihr auftrug nicht oder nur schlampig erledigte. Sie versuchte sie als Ihre Urlaubsvertretung anzulernen und irgendwie kam es auch dabei öfter zu Reibereien. Ich hielt mich raus, denn ich hatte keinerlei negative Erfahrungen mit ihr, im Gegenteil, sie hielt mir den Rücken frei und übernahm einen Teil meiner Tätigkeiten, wenn ich Pappkartons voller Rechnungen kontrollieren musste. In Gedanken war ich auch die meiste Zeit bei der bevorstehenden Premiere meines Stückes. Die letzten Proben hatte ich mir nicht mehr angesehen, da Kev alles im Griff hatte und auch die Schauspieler wirklich ein Gefühl für das Stück entwickelt hatten. Ich bekam für den Premiere-Abend nur zwei Plätze auf der Gästeliste, später dann mehr. Also lud ich Sara und nach einiger Überlegung Bill zur Premiere ein. Immerhin war durch ihn der Stein ins Rollen gebracht worden, ich glaube nicht, dass ich ohne ihn jemals darauf gekommen wäre, ein Theaterstück zu schreiben. Mit Filmskripten hatte ich schon mal geliebäugelt. An einem Mittwoch Anfang November war es dann endlich soweit. Die Premiere war ausverkauft und Bill zeigte mir die anwesenden Pressemitglieder, an diesem Abend vom Independent, dem Evening Standard und der Times. Das Theater hatte einen guten Ruf, ... auch und gerade für ihre Aufführungen klassischer griechischer Dramen, deshalb zog es eben auch hochkarätige Kritiker dorthin. Während der gesamten Vorführung warf ich immer wieder Seitenblicke auf die drei Herren, um erste Reaktionen ausmachen zu können, aber bis auf das eine oder andere Grinsen an den etwas lockereren Stellen, war nichts abzulesen. Es war eine eigenartige Erfahrung, mich und die neben mir sitzende Sara auf der Bühne dargestellt zu sehen. Vorher in den Proben hatte es alles noch künstlich und geschauspielert gewirkt. Jetzt hatte ich keine Schwierigkeiten in das Stück abzutauchen und gegen die vor meinem geistigen Auge auftauchenden Erinnerungsfetzen abzuwägen. Sara schien auch völlig gefangen und obwohl sie das Stück ja gelesen hatte, saß sie fast während der gesamten Vorstellung mit offenem Mund da. Die letzte, dramatische Szene. Der Schlussdialog. Mir pochte wild das Herz, als die Darsteller sich zusammen aufstellten und verneigten, denn einen Vorhang gab es dort nicht. Wildes Geklatsche setzte ein und einer nach dem anderen stand auf. Als Sophie hervortrat und sich verneigte, schwoll der Beifallssturm deutlich an. Ich war viel zu überwältigt von den ganzen Eindrücken, spürte gar Tränen in meinen Augen. Kev eilte zu mir und klopfte mir auf die Schulter, was ich ihm denn auch gleichtat. Ich glaube nicht, dass es ohne seine hervorragende Regie so gut gelaufen wäre. Wir feierten unseren Erfolg dann hinterher noch im Westend. Sogar Bill war voll des Lobes und ...