1. Mirror, Mirror Pt. 03


    Datum: 30.10.2016, Kategorien: BDSM,

    erinnern. Entweder arbeitete Alkohol effektiv gegen die Wirkung des Spiegels, oder diese ließ langsam nach. Egal was stimmte, auf eine gewisse Weise war es positiv. Michaels Magen knurrte und meldete sich bedenklich zu Wort. Die Vibrationen ließen ihn wieder den großen Schmerz in seinem Kopf verspüren und aufjaulen. Schließlich überlegte er sich, dass es vermutlich das Beste wäre, erst einmal herauszufinden, wie lange er überhaupt geschlafen hatte. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass es 20 Uhr sein würde. Das wären ungefähr vier Stunden gewesen, aber als er sein Handy nahm, um zu sehen, ob Julia vielleicht doch ein Einsehen gehabt haben könnte, fuhr ihm der Schreck gehörig in die Glieder. Es war ein Tag später! Er hatte 28 Stunden seinen Rausch ausgeschlafen und 10 Anrufe seiner Mutter, irgendwelcher Freunde und einen von der Deutschen Bank verpasst. Das interessierte ihn alles nicht! Julia war nicht darunter, das tat weh, außerdem hatte er wirklich Kopfschmerzen. Eine Stunde später saß er auf seiner Couch, der Schmerz im Kopf begann gegenüber der chemischen Keule, die er auf ihn losgelassen hatte, zu kapitulieren und der zweite Döner, den er im Begriff war zu verspeisen, bekämpfte effektiv das flaue Gefühl in der Magengegend. Er fühlte sich wieder etwas besser und überlegte, wie sein weiteres Vorgehen ausfallen würde. Was könnte er tun, um mit Julia zu sprechen, ging ihm immerzu im Kopf herum. Es schmerzte ihn sehr, es sich einzugestehen, aber die Antwort war eindeutig. ...
    In der nächsten Zeit gab es keine Chance. Sie würde ihn nicht an sich heran lassen. Er musste einige Zeit warten und hoffen, dass sie dann wieder bereit sein würde, mit ihm zu reden. Frustriert gestand er sich ein, dass sie diese Zeit auch verdienen würde. Blieb die Frage, was er jetzt aus seinem Leben machen sollte. Er war ungefähr eine Woche weg gewesen und trotzdem war nichts mehr wie vorher. Keine Natalie, keine Freundschaft, geschweige denn mehr mit Julia, kein Geld, weil er es für den Spiegel verprasst hatte und nicht einmal mehr einen Badezimmerspiegel, stellte er zum Schluss mühsam lächelnd fest. Außerdem war er relativ nahe dran, von einer Irren, die sich selbst als Herrin des Spiegels bezeichnete, gefangen und zum Sklavendienst überredet zu werden. Über die anhaltende Schlaflosigkeit, wie sie sich nur die letzten 28 Stunden nicht gezeigt hatte, wollte er gar nicht nachdenken. Wenn er richtig überlegte, konnte er nur feststellen: Er war ganz unten! Das löste einen positiven Effekt bei ihm aus. Er war der festen Überzeugung, dass es von nun an nur noch aufwärts gehen könnte. Einen Anfang wollte er machen, indem er beschloss, seinen Körper und die Wohnung auf ein akzeptables, lebenswürdiges Maß zu bringen. Nachdem einer Dusche fegte er die Überreste seines Spiegels zusammen und erinnerte sich mit einem Mal daran, welch befriedigtes Gefühl es gewesen war, sein Spiegelbild zerbrechen und fallen zu sehen. Das machte ihm Angst. Er schaute mit traurigen Augen zu Boden und ...
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