1. Der Kirschbaum - plötzlich Farbe


    Datum: 18.02.2018, Kategorien: Erstes Mal,

    verbergen musste, das war außer aller Zweifel. Und es wäre nicht das erste Mal gewesen, denn sie hatte auch eine ganz andere Art beim Schamgefühl. Zwischen so etwas zu spüren oder sehen oder aber daraus einen Aufstand zu machen, der in Peinlichkeit entartete, das waren riesige Unterschiede. Aber das hier war eine andere Situation. Da hatte er zum ersten Mal ganz intensiv und wissentlich Dinge mitbekommen, die er erahnt hatte, gar nicht ein­mal wirklich gewusst, dass es so ablaufen würde. Und dann mit einem Mal - direkt vor seinen eigenen Augen hatte das erotisch fatale Schauspiel statt gefunden. »Du bist schmutzig,« meinte sie fast trocken und blickte in seine Au­gen, wie er neben der Wanne stand. Selbst wenn sie nur von unten her zu ihm hinauf sah, denn er war schon relativ groß mit seinen bald 180. Wer weiß wie sehr er noch in die Höhe überhaupt schießen würde - aber sie konnte an seiner Hüfte, seiner Lende einfach nicht vorbei sehen, zumal sie auch in ihrer Augenhöhe war, das sie immer noch in der Wanne saß. »Ab in die Wanne mit dir,« kommandierte sie und sah ihn heraus fordernd an. Es war nicht, dass ihn dies sonderlich überrascht hätte, auch nicht dass sie selbst keine Anstalten machte, aus der Wanne zu steigen und diese zu räumen, auf dass er alleine darin Platz hätte. Auch war es bei ihnen allen durchaus üblich gewesen, weil das Wasser und vor allem die Erhitzung dessen als kostbar angesehen worden war, dass die Kinder der Reihe nach in den gleichen Bottich oder ...
    Wanne stiegen. Drum war auch eines hoch und heilig strengstens verboten : Hineinpinkeln verboten! ... Und es hatte ja auch immer Lust gemacht, gemeinsam zu plantschen ... nur genau das war in der letzten Zeit, Wochen, Monate oder fast ein Jahr her, zum letzten Mal so gewesen. Und da auch nicht, dass er in ihre Wanne geschlüpft war, sondern das war ein noch kindliches Baden und Schrubben mit Karin gewesen, ihrer Tochter ... ganz ohne Hinter­ge­danken oder besser gesagt sogar ganz ohne der Idee, dass es Hinter­gedanken geben könnte und dann hinter diesen Gedanken sogar so etwas, was in die Nähe einer Realität kommen möge. Die Kinnlade fiel ihm fast bis auf die Brust herab, wie Richard ihre Worte gehört hatte, fast einem Befehl gleich kommend. Und immer noch, sie macht keine Anstalten, sich zu erheben, sondern ganz im Gegenteil, sie rutschte auf ihrer Seite ein wenig höher, ihm damit seinen Platz ihr gegenüber ohne weitere Worte zuweisend. Die letzten Schaumkronen waren nun bereits abgeronnen und die breiten Vorhöfe zeichnete sich dunkel durch das kleine Geflecht aus Seifenblasen ab. Richard schluckte, konnte nicht recht glauben, dass sie das wirklich gesagt hatte. Fast verließ ihn sein eigener Mut - weder hatte er damit ge­rechnet, noch darauf gehofft, noch durfte er sich von dieser Auf­for­derung auch irgendetwas anderes erwarten als bisher oder früher gesche­hen war. Ein Bad, vielleicht noch ein Schrubben und ein Abrubbeln in einem Hand­tuch und dann frische Wäsche vorgelegt, in ...
«12...151617...21»