1. Der Kirschbaum - plötzlich Farbe


    Datum: 18.02.2018, Kategorien: Erstes Mal,

    gewesen, küsste sie ihn sanft, Wange links, dann rechts und nochmals zentral auf die Lippen, so wie immer. Instinktiv signalisiert seine Erinnerung, dass sie damit zuvor ja ganz andere Dinge praktiziert hatte und ob er nicht einen feinen Geschmack und Geruch als Beweis davon noch spüren müsste. Aber sie roch bereits nach Badezusatz, feiner Seife und frisch gewa­schenem Haar. »Nun - junger Mann?« meinte sie ein wenig fordernd, das war dann meistens auch der Beginn von etwas, das bei anderen zur Strafpredigt aus­arten konnte, bei ihr ... da waren alle Wege offen. Aber doch diese Floskel, wenn sie etwas bemerkt hatte, das einer Besprechung bedurfte und demjenigen die Chance gab, selber seine Sicht der Dinge darzu­stellen, ehe eine Befragung starten musste. Zumindest keine Inquisition. »Rauferei?« stellte sie nur kurz in den Raum und langsam fing Richard zu dämmern an, was sie wohl meinte, denn ihr Blick war auf die nasse und optisch leicht schmutzig wirkende Hose gefallen. Dass sie dabei wohl unbedingt auch die Abdrücke seiner massigen Erregung darunter ausnehmen konnte, bedachte er erst in zweiter Linie. Aber hätte er die Hände sich vorgehalten wie die Fußballer bei einem Freistoß in der Mauer, dann wäre das noch offenkundiger und peinlicher gewesen. Wenn sie ihm schon diese goldene Rutsche anbot, dann ... warum nicht, besser darauf einsteigen und den Ausrutscher in die Pfütze und so weiter ihr erklären - sie würde schon Verständnis zeigen. Manchmal, nein oft genug, das ...
    tolerierte sie ja seine Schwindeleien und Notlügen, weil er daraus so tolle Geschichten erzählen konnte, denen zu lauschen ihr durchaus gefiel. »Ja, ich ... leider ..,« nickte er schuldbewusst und hatte den Kopf auch schon wie ein Opferlamm gesenkt, um sehr zu seinem Vergnügen fest zu stel­len, dass sich Ildikó ein wenig nach vor geneigt hatte und die Schaum­kronen sich auf ihrer Haut immer zahlreicher lichteten. So wie die einzelnen Blasen in der Luft zer­platzten und dann auch nach unten abzutropfen begannen, hätte er bald freie Sicht auf ihren blanken Busen. »Und dann ... in eine Pfütze auch noch ... ausgerutscht,« ergänzte er wieder mit selbst anschuldigenden Worten, während er versuchte, ihre Augen zu fixieren und diese nicht stets abschweifen zu lassen. Ob man unter dem sonstigen Schaumteppich vielleicht auch noch intensiver eine Andeutung ihrer Formen finden könnte. Ein Hauch eines schwarzen Dreiecks etwa, eine Idee ihrer langen Schenkel, wie sie dort zusammen liefen. Es war ihm fast nicht möglich, auch nur irgendwie ruhig zu blei­ben, nicht stets zu zappeln, von einem Fuß auf den anderen zu steigen. Ihr kurzer Blick, mit dem sie ihn während seiner Stammelei musterte, ganz anders fühlte er ihre Augen auf sich ruhen. Heiß und kalt lief es seinem Rücken hinunter, er musste sich bald an­halten, sonst würde er kippen, so sehr zog sich das Blut nach unten ab. Ja, sicher - wegen der Pfütze, sie hatte ihn kurz gemustert und ja, sie hatte schon gewusst und gesehen, was sich dahinter ...
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