1. Der Kirschbaum - plötzlich Farbe


    Datum: 18.02.2018, Kategorien: Erstes Mal,

    jedoch mit dem feinen Unterschied be­haftet, dass es bei ihm voll in seine ohnedies knappe Short gegangen war und die restlichen zäh flüssigen und streng duftenden Samenfäden sich in einem riesigen sichtbaren Fleck breit machten und selbst an der Innen­seite der Oberschenkel unterhalb der Hosenbeine von seiner kur­zen Hose herab tropften. Es war nicht nur ein kurzer Erguss gewesen, son­dern fast als hätte er all das, was in seiner Unwissenheit sich über die Jahre angesam­melt hatte, nun am Opferaltar seiner voyeuristischen Un­schuld von sich gegeben. Oh nein, oh nein, fluchte Richard innerlich - das Malheur schien derart starke Flecken abzugeben, dass es an einer möglichen Diskussion mit seiner Mutter wohl kaum vorbeigehen konnte. Denn auch der Ver­such, mit reinem Wasser hier zu einer oberflächlichen Fleckentfernung bei­zutragen, würde eher scheitern und den prägnanten Geruch und den eingetrockneten Fleckenrand erst recht nicht beseitigen können. Und aus­gerechnet heute hatte Richard auch den Schlüssel für die eigene elterliche Wohnung ver­gessen, sodass er sich jetzt nicht umziehen konnte und erst danach zu Ildikó kommen ... verdammt, das war blöd und pein­lich auf jeden Fall. Wie lange hatte er wohl draußen im Garten gestanden, halb versteckt hinter Gartenbank und Büschen, um von niemandem auch nur zufällig gesehen zu werden. Er besaß keine Uhr, die brauchte man ja nicht un­bedingt, denn auf eine Viertelstunde genau konnte er schon anhand des Sonnenstandes jederzeit ...
    richtig die Uhrzeit abschätzen. Peinlich genug war die Situation des Selbstreinigung allemal, selbst wenn er dabei nicht beobachtet worden war, aber die gröbsten Flecken hatte er dann doch mit dem Garten­schlauch entfernt und ein wenig Sand als Reibemittel und Ersatz für eine fehlende Seife genommen. Nur dennoch, fast egal welche Ausrede er sich zurecht gelegt hatte, sie klang lau und fingiert und sie würde kaum halten können... Er wusste einfach nicht, was tun, denn die Wahrheit konnte er auf keinen Fall sagen. Nie und nimmer. Keiner Person und schon gar nicht der direkt betroffenen, Ildikó ganz sicher nicht - was würde die denn von ihm halten, wenn er auch nur eine Andeutung dessen machen würde. Mit einem Mal war sich Richard nicht mal mehr sicher, wie er die ein­fachsten Dinge anstellen sollte - am Fensterbrett mit den Fingern das Signal setzend, dass ein Kind in ein paar Sekunden zur Tür herein stür­men würde. Oder aber doch heute eine Ausnahme setzend, weil ihn ein Schul­kamerad in die Pfütze gestoßen habe - das war die Ausrede, die er sich zurecht gelegt hatte, weil sie ihm am glaubwürdigsten erschien. Nur wenn bereits die Banalitäten schwer fielen, rein gedanklich, wie ... Und Richard schluckte tief, da ihm immer mehr bewusst wurde, dass mit diesem Male und der Beobachtung sich alles zu ändern angefangen hatte. Wäre es ihm je wieder möglich, sie wie gewohnt auf die Wangen zu küssen, wenn er von der Schule kam, ohne an andere Küsse zu denken oder aber sie zu betrachten, die ...
«12...101112...21»