1. Der Kirschbaum - plötzlich Farbe


    Datum: 18.02.2018, Kategorien: Erstes Mal,

    nachdenken müsste. Dann schien sie ein wenig intensiver zu lächeln, als wäre ihr dazu die Erkenntnis gekommen, drehte sich langsam um, griff nach ihren ums Bett herum verstreuten Kleidern und machte sich wohl in Richtung Bad auf, um eine reinigende Dusche zu nehmen, Düfte und sonstige klebrige Be­weise von sich zu waschen. Vielleicht waren es nur Sekunden, die Richard noch auf dem Baum gehockt war, ehe er vorsichtig und schnell wieder herunter kletterte, um sich dann in wenigen Minuten bei ihr einfinden zu können. Er plante dann schon, vorzugeben, als wäre nichts geschehen und als hätte er somit auch nichts gesehen. Zugleich aber war ihm von allen Anfang an bewusst, dass dies nicht leicht fallen würde, denn er war innerlich auf­ge­wühlt und hin und her gerissen zwischen Geilheit, Scham und auch Ent­setzen, vor allem aber dem Bewusstsein, dass er Zeuge einer Tat ge­worden war, die er besser nicht hätte sehen sollen, so geil und aufregend das Erlebnis auch war. Den Liebhaber von Ildikó hatte er vorbei huschen gesehen, im Laufen noch band sich dieser seine Krawatte. Er steckte in einem der typisch ab­ge­wetzten und formlosen Anzüge noch eher aus den schon abge­schlossenen 60er Jahren stammend, mit ausgebeulten Hosenbeinen und ab­gewetzten Ärmeln, die auch noch obendrein abgestoßen waren. Sein Auf­treten wirkte nicht schäbig, weitaus eher wie die Vorgaukelung einer Eleganz, die keines­falls vorhanden war, sondern eine peinliche offen­kundig wan­deln­de Entlarvung, der nur der ...
    Spiegel vorgehalten werden musste, um dies zu zeigen. Eine Peinlichkeit hoch drei - aber das war kaum das Thema, das Richard interessiert, wie der Affe gekleidet war, mit dem sich Ildikó hier eingelassen hatte. Richard glaubte, den Mann schon ein oder zwei Mal gesehen zu haben, natürlich nicht in so verfänglicher Pose, sondern bei einer Ver­kaufs­veranstaltung. Aufgefallen war er imm seinerzeit deshalb, weil er jedes Kleidungsstück, und sei es noch so falsch geschnitten gewesen, an­pries in einer marktschreierischen Peinlichkeit. Ja - schleimig hatte er ihm gewirkt, mit allen Wassern gewaschen und Unehrlichkeit ausstrahlend. Auch Ildikó und ihr Mann waren so wie wohl alle Familien und Paare des Wohnblocks bei diesen Präsentationen dabei gewesen, aber selbst wenn die beiden geflirtet hätten, die Signale wären spurlos an ihm vorbei ge­gan­gen. Erst jetzt mit diesem einem Male und als Zeuge des unfreiwillig voyeuristischen Geschehens fielen in Richards Innerem ein Dominostein nach dem anderen ... Auch wenn es nicht seine ureigene gewesen war, aber an dem Tag waren Unschuld und eklatante Unwis­sen­heit verloren gegangen. Und nichts würde mehr so sein können wie früher. Richard war diese Hitze am Baum und die Nässe bereits so verdächtig vorgekommen - und wie er sich am Stamm herab gelassen hatte, musste er mit Erschrecken eingestehen, dass er wohl zur gleichen Zeit, wie Ildikós Liebhaber seinen Samen in ihren Rachen gespritzt hatte ... er sel­biges getan hatte. Nahezu selbiges, ...
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