1. London Calling 02


    Datum: 16.02.2018, Kategorien: BDSM,

    Tippen mit zehn Fingern würde ich erst im September am College lernen, also wurde es eine grausame Zweifinger-Würgerei. Zudem war ich unter Zeitdruck, da er mir das Ding nur für eine Woche überlassen konnte, es danach selbst wieder für das Studium benötigte. Ich arbeitete bestimmt vierzehn Stunden am Tag, bis ich kaum noch meine Fingerkuppen spürte. Der Roman war etwa zweihundert Seiten lang und mir lief die Zeit weg. Ich übersah eine Menge Fehler. Und musste am letzten Tag auch die ganze Nacht durchdrucken, um rechtzeitig fertig zu werden. Mit einem alten Neunnadler, wem das was sagt. Die Dinger sind nicht nur extrem langsam, wenn man eine einigermaßen vernünftige Druckqualität haben möchte, sie sind auch infernalisch laut. Meine Hausgenossen waren da zwar nicht unbedingt glücklich drüber, aber nahmen es so hin. Ich war nicht unbedingt euphorisch; ich war einfach nur froh, die Arbeit beendet zu haben. Für erste Reaktionen würde ich das Manuskript meinen Freunden in Deutschland schicken müssen, denn ich hatte zu Denise den Kontakt verloren und auch mit Adrian hatte ich keinen direkten Draht für eine Weile. *** Wir fuhren am darauffolgenden Wochenende nach Camden, was wir am Anfang noch öfters taten. Wir trafen Gianna im Pub, Saras italienische Freundin, die zu dieser Zeit noch immer in der Vicarage wohnte. Sie wollte auf eine Party gehen, House, worauf der Rest der Truppe nun nicht unbedingt abfuhr. Gianna hatte ein paar Pillen dabei und verkaufte mir zwei davon. Ich ...
    versuchte, Sara zu überreden, doch mit uns zu ziehen, aber sie wollte lieber mit Rick und Ian auf Achse gehen. Gianna hatte ein sonniges Gemüt und war aus diesem Grunde sehr beliebt, auch und insbesondere bei der Männerwelt. Schon kurz nach dem Eintreffen auf der Party in einem besetzten Haus blieb sie bei irgendwelchen Bekannten hängen und wir verloren uns aus den Augen. Das war mir aber auch egal. Ich hatte eine der Pillen geschmissen und so ziemlich alle Lampen an. In einem Zimmer, das eine Luftfeuchtigkeit wie in den Tropen von der schwitzenden, sich wie eine Einheit hebenden und senkenden Menschmasse hatte, stürzte ich mich tanzend ins Getümmel. Sweatbox nannten sie das. Schweißkiste. Ich zappelte eine ganze Weile herum, zunächst so völlig weggetreten und von der Musik entführt, dass ich meine Umgebung nicht einmal wahrnahm. Dann legte ich erste Pausen in einem Chill-Out Raum ein, die mich ein wenig runterbrachten. Ich kauerte mich an eine Wand und drehte mir einen Spliff, um zumindest ansatzweise meine Überdrehtheit zu dämpfen. Eine ebenfalls durchgeschwitzte junge Frau mit zu einem Pferdeschwanz gebundenem braunen Haar und einem etwas anämisch wirkenden Teint, der jetzt aber durch gerötete Bäckchen verschönert wurde, setzte sich neben mich. Sie trug ein kurzes Röckchen und schien nicht im Mindesten darüber irritiert, dass sie mit ihren aufgestellten Beinen allen Gegenübersitzenden ihr Höschen präsentierte. Sie trug keine Socken und weiße Turnschuhe, die ihre Fesseln fast ...
«1...345...45»