1. Ein etwas anderes Geschenk


    Datum: 28.10.2016, Kategorien: BDSM,

    Stinksauer knallte Rebecca die Toilettentür hinter sich zu und strebte den Waschbecken entgegen. Was bildete der Idiot sich denn ein? Erst hatte ihr Freund Olaf sie fast zwei Stunden lang am Telefon bekniet, ob sie nicht mit in diese scheußliche Disco kommen wollte, hatte ihr gesagt, dass er seinen Freunden versprochen hatte, zu der Happy Hour mitzugehen, er aber nicht ohne sie dorthin gehen wollte. „Ich mag nicht so lange ohne dich sein", hatte er gesagt. Was für ein Heuchler! Rebecca betrachtete ihr zornrotes Gesicht im Spiegel des schummrigen Waschraumes. Sie durchwühlte ihre Tasche auf der Suche nach einem Taschentuch. Sie fand tausend Dinge, die man niemals braucht, aber Taschentücher hatte sie nicht dabei. „Dieser blöde Wichser!", dachte sie erbost, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Er hatte sie mit seinem dämlichen Sportwagen abgeholt und hierher gefahren. Seine Freunde hatten schon vor der Disco gewartet, sie hatten sich in ihrer für Männer typisch kindischen Art begrüßt und waren in diesen dreckigen Schuppen hier gegangen. Rebecca war das einzige weibliche Wesen zwischen den sechs Typen gewesen und hatte sich entsprechend unwohl gefühlt. Nicht etwa, dass Olaf sich deshalb besonders um sie gekümmert hätte! Ganz im Gegenteil, er hatte seine Kumpels noch unterstützt bei ihren anzüglichen Bemerkungen, all diesen doofen Sprüchen, die Kerle immer bringen, wenn sie angetrunken sind und Mädels in ihrer Umgebung haben. Dieses ganze obszöne Gequatsche, das blöde ...
    Gelächter. Warum hatte sie sich darauf nur eingelassen? Sie wusste doch, wie das an solchen Abenden immer abgeht. Aber Olaf war am Telefon so niedlich gewesen. „Ich bin doch eigentlich aus dem Party-Alter raus", hatte er gesagt, „ich fühle mich viel wohler, wenn du in der Nähe bist." „Und ich bin natürlich drauf reingefallen", schluchzte sie in sich hinein. Olaf und seine Freunde hatten immer mehr gesoffen, und letztendlich hatte er ihr mitgeteilt, dass sie noch beschlossen hätten, die neue Wohnung von dem einen Kerl anzuschauen und sich dort dann den Rest zu geben. Er könne ja sowieso nicht mehr fahren, hatte Olaf ihr vorgelallt, und sie müsse eben mit der Straßenbahn nach Hause kommen. „Versteh doch, so oft sehe ich die Jungs nicht mehr", hatte er zum Abschied gemurmelt. „Mich siehst du vielleicht nie mehr!", dachte Rebecca wutentbrannt und bedauerte, ihm das nicht auch gleich gesagt zu haben. Aber der Ärger hatte ihre Stimmbänder gelähmt, und sie hätte nur liebend gern jedem von den Pennern mal enorm kräftig in die Eier getreten. Olaf gern auch noch mehrfach. Eigentlich liebte sie ihn ja, sie konnte sich auch gar nicht vorstellen, ihn zu verlassen, aber sie hasste nichts so sehr, wie diese herablassende Behandlung, die er ihr eben hatte angedeihen lassen. Sie blickte in ihre geröteten Augen im Spiegel. „Shit!", stieß sie hervor, weil sie sich ärgerte, dass sie sich für diesen Blödmann auch noch richtig schick gemacht hatte. „Ich weiß, dass du das nicht gern machst, aber zieh dich ...
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