1. Nur Dich und mein Examen


    Datum: 28.10.2016, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Alexandra. Ich starrte sie ungläubig an, wahrscheinlich hing mir die Kinnlade herunter. Es war nicht, dass ich mich nicht freute, sie zu sehen. Jeder, der Alexandra sah freute sich. Sie hatte dieses gewisse Etwas, das Männer lichterloh brennen liess und Frauen zur Weissglut brachte. Und mich ganz besonders, so gut wie wir uns einmal gekannt hatten. Meine Eltern hatten sie nur „Die Schicke" genannt, im Jargon ihrer Generation höchstes Lob. Unter den Freunden schied sei die Geister. Freunde mit gefestigtem Charakter beglückwünschten mich zähenknirschend zu dieser Traumfrau, labilere Charaktere konnten ihren Frust nur durch Lästern abreagieren. Aber das war nun schon zwei Jahre her, wir hatten uns vor zwei Jahren getrennt. Über Dritte hatten wir sporadisch gehört, dass es den anderen noch gab und wie es ging, gesehen hatte wir uns nicht mehr. Ich war in der Zwischenzeit mit einer Anderen glücklich gewesen, Tanja, zumindest eineinhalb Jahre lang, die Beziehung hielt noch an, war aber ein gefühltes Auslaufmodell. Es würde nicht mehr lange gut gehen mit Tanja. Ansonsten war ich in den zwei Jahren fleissig gewesen, hatte mein Examen gebaut und danach hatte ich die Uni gewechselt. Auf einer der vielen Feten kurz bevor ich aus der süddeutschen Universitätsstadt nach Innsbruck gezogen war hatte ich Gitta getroffen, Alexandras beste Freundin. Die hatte mich mit ihren grossen, blauen, umwerfend strahlenden Augen angeschaut und gesagt: „Alexandra lässt schön grüssen. Sie will dich in ...
    Innsbruck besuchen, wenn sie zu ihrer nächsten Hochtour nach Österreich geht." Dabei hatte sie den Kopf leicht schiefgelegt, ein Lächeln auf den Lippen, und mich unverwandt angeguckt. Und nicht zum ersten Mal, wenn Gitta mich so ansah dachte ich mir: wie kann die das, so Gucken? Übt sie es vor dem Spiegel, hat sie das von Ihrer Mutter beigebracht bekommen? Oder Schauspielunterricht? Denn normal ist das nicht..... Sie sah mich mit ihren strahlenden blauen Augen an, und jetzt....ja, da kam es, sie öffnete leicht die Lippen... Diesen Blick, diese Geste gibt es heutzutage nicht mehr, die Frauen sind heute viel zu emanzipiert, zu sehr auf ihre Gleichberechtigung versessen um mit diesem Blick einen Mann besiegen zu wollen. Man sieht ihn nur noch in alten Filmen mit den allergrössten Filmstars der Vergangenheit. In Casablanca, bei Marylin Monroe, Lara Backall, Romy Schneider.... dieser Blick tief in die Augen des Mannes. Ein sehr weicher, weiblicher Blick, der Dich so richtig als Mann fühlen lässt, der Dir zu verstehen gibt: Du bist gross und stark und faszinierend, ein Held und sie ist klein, schwach, ganz Dein. Ein Blick, der Dich in Versuchung führt, die Frau in den Arm zu nehmen, sie gegen die Welt zu beschützen und sie „Kleines" zu nennen, „Alles wird gut, Kleines", oder „Schau mir in die Augen, Kleines." Der Blick, mit dem sich die Frau den Mann zum Sklaven macht. Irgendwie riss ich mich von Gittas Blick los und sagte etwas Harmloses dahin: „Grüss sie schön, ich würde mich freuen, ...
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