1. Aus dem Stand Kap. 05


    Datum: 21.01.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    wie viele Male vorher der Finger, weil es ein für Lisa so ganz und gar unangemessenes Charakteristikum war. Es war das einzige Mal auch, daß ich sie doch mit Lippenstift undmake up sah. Ihre Wangen waren sehr dezent in ein irisierendes helles Orange getaucht. Ihre Lippen waren ein klein wenig dunkler geschminkt und mit einem helleren Konturstift abgetönt. Ihre Lider schimmerten in einem weiß ausgezogenen perlmuttblau, ihre Augen und Wimpern waren mitmascara und Kajal gerade soweit betont, daß sie unaufdringlich aus ihrem Antlitz hervortraten. Ehe ich ihren Gruß hatte erwidern oder sonst etwas hatte sagen können, stand sie im Flur. Interessiert betrachtete sie meinen Bademantel. Hastig schaute ich an mir herab, bemerkte aber nichts, was mich hätte kompromittieren können. Wenn man einmal von dem Kleidungsstück als solchem absah. Ich versuchte, einen Rest von Autorität in meine Stimme zu legen und fragte, was mir das Vergnügen dieses doch sehr frühen Besuches verschaffe. „Ich wollte Sie besuchen.“ antwortete sie beiläufig. „Ich dachte, Sie würden sich freuen, jetzt, wo Ihre Frau nicht da ist.“ „Du weißt…?“ „Katjas Mutter hat es erzählt, und sie hat es von dem Kollegen Ihrer Frau, der dieses komische Instrument spielt… Englisch Horn, das so aussieht, als wolle man ein Ei legen… Herrn Ausziehrer, heißt er nicht so? Richard Ausziehrer?“ Sie war einmal durch den Flur geschritten und betrachtete sich vor dem großen Eckspiegel. „Haben Sie schon gefrühstückt?“ „Nein, ich …“ „Oh, ...
    könnten wir nicht zusammen frühstücken? Das wäre lustig.“ Es war, jedenfalls am Anfang, die merkwürdigste und anstrengendste Mahlzeit meines Lebens. Ich kochte Tee (den Lisa mochte), deckte Aufschnitt (den Lisa mit abschätzig betrachtete), roten Pampelmusensaft, Butter und Brot auf und holte das Geschirr aus der Anrichte. „Haben Sie kein Bündner Fleisch?“ fragte sie. „Doch, aber… so am frühen Morgen …“ „Nur ein paar Scheiben? Bitte?“ Ihr beinahe flehender Blick traf mich. Unwillkürlich mußte ich lachen. Sie lachte zurück. Die Spannung zwischen uns legte sich ein wenig. „Mama sagt, ich soll nicht so mit den Augen betteln…“ „Da hat Deine Mama ganz recht…“ „Aber ich mag es doch so gern? Ja?“ „Lisa, Du bist …“ ‚… unwiderstehlich’, hatte ich sagen wollen. Gerade eben noch konnte ich es zurückdrängen. „… unmöglich.“ „Ja, das sagt Mama auch immer.“ Sie strahlte mich an. Lisa aß und trank mit großem Genuß. Ich nippte an meinem Tee und brachte nicht mehr als ein trockenes Knäckebrot herunter. „Haben Sie keinen Hunger?“ bemerkte Lisa. „Nein, nicht so richtig.“ gab ich zurück. „Sind Sie traurig, wegen Ihrer Frau?“ „Nein, gar nicht. Es ist eher, daß Du…“ Gefährlich, gefährlich… „Es ist ja nicht jeden Tag, daß ein hübsches Mädchen zu früher Morgenstunde zu mir hereinschneit und mit mir frühstücken möchte.“ „Verwirre ich Sie?“ „Ja… ja, Lisa, das tust Du.“ erwiderte ich, versteckte mein Gesicht hinter der Teetasse und nahm einen langen Verlegenheitsschluck. „Sie sind lieb.“ Sie schlug ohne jede ...
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