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Biografie eines devoten Mannes
Datum: 07.01.2018, Kategorien: Fetisch,
vergas. Zudem hatte ich bei einem Neurologen diesbezüglich Andeutungen gemacht, der mich mit allerlei Psychopharmaka vollstopfte, die mich entweder lethargisch machten oder fürchterlich unruhig. Ich glaubte daraufhin (letztlich bis zum Ende meiner Ehe) meine perversen Phantasien unterdrücken zu müssen, was ich auch tat. Aber damit habe ich mich nur selbst betrogen. Diese Phantasien hatten wahrscheinlich eine Funktion, waren der Ausdruck oder das Ventil innerer seelischer Vorgänge, die ich wie Abscheulichkeiten in einer Büchse einzuschließen hoffte. Und dieser Akt der Verdrängung nahm mir jede Kraftreserven. Ich konnte nicht mehr leben, sondern nur noch überleben. Den Deckel auf dieser Büchse zu halten gelang mir über eine gewisse Zeit, bis sich in unregelmäßigen Abständen etwas Monströses in der Büchse regte. Es überfielen mich dann sexuelle Suchtphasen, in denen ich jedoch versuchte keine direkten sadomasochistischen Phantasien (genau genommen waren es masochistische Ersatzphantasien) aufkommen zu lassen und die mich nach ein bis zwei Wochen oft an den Rand körperlicher Belastbarkeit führten. Meinen damaligen religiösen Vorstellungen wiedersprachen diese Phasen voll und ganz, so dass ich mich in höchstem Maße als sündig empfand. Immer wieder wurde ich von Schuldgefühlen geplagt. Ich hatte Schuldgefühle, weil ich meine Frau nicht sexuell befriedigen konnte und ich hatte Schuldgefühle wegen der Phantasien, die sich in den Phasen bahnbrachen. Wenn diese Phasen vorbei waren, ...