1. Ein sexualmedizinisches Experiment


    Datum: 05.01.2018, Kategorien: BDSM,

    gekrönt. Es würde sich so gut anfühlen, sich jetzt einen exquisiten Orgasmus zu geben. Sie durfte aber nicht. Sie hatte sich selbst ein Regelkorsett verpasst: Erst nach dem Ende des Experiments war ihr ein Orgasmus erlaubt. Währenddessen war ihr der Höhepunkt der Lust nur vergönnt, wenn ihr süßes Versuchskaninchen mit Dirty Talk begann, sich etwa selbst als „Schlampe" bezeichnete oder andere obszönen Ausdrücke über ihre schönen Lippen kamen. Lena hatte diese Regel gemacht, bevor sie ihre Probandin kennengelernt hatte. Jetzt bereute sie die selbst gesetzte Vorschrift. Wie gerne würde sie jetzt in ihrer Voyeursposition, während sie den nackten Körper einer Frau beobachtete, die seit einer knappen Stunde an der Schwelle zum Orgasmus gehalten wurde, ohne darüber gehen zu können, selbst zu einem grandiosen Höhepunkt bringen. Aber Regel war Regel. Und außerdem: kein Orgasmus für die Probandin, kein Orgasmus für die Versuchsleiterin. Das war nur gerecht. Sie verteilte ein wenig Seife zwischen Beinen und hoffe, dass so niemand ihre Erregung riechen konnte. Sie zog sich an und betrat den Versuchsraum wieder. Wie gerne hätte sich jetzt den nackten Körper, der schwitzend, zuckend und sich windend vor ihr lag, berührt. Wie gerne würde sie nicht nur sehen und riechen, sondern auch spüren, wie sich ein Körper anfühlt, der so geil war wie kein zweiter auf Erden. Aber sie konnte nicht. Der Versuchsraum war videoüberwacht. Die Bilder wurden nicht nur in die Toilette, sondern auch sofort auf ...
    einen Zentralserver übertragen. Lena hatte keine Möglichkeit, die Aufzeichnung zu manipulieren. Sollte nur eine anzügliche Berührung darauf zu sehen sein, war sie nicht nur sofort ihren Job los, sie musste auch mit einer Anklage wegen sexuellen Missbrauchs rechnen. In diesem Moment frage sich Lena, wer von beiden eigentlich das schlimmere Los erwischt hatte. Ihre Probandin konnte sich ungehemmt in ihren Fesseln winden, sich ihrer Lust hingeben und ihren ganz Frust hinausschreien. Die Fesseln nahmen ihr jeden Verantwortung. Lena waren andere Banden angelegt. Sie trug die Verantwortung. Sie könnte alles tun, sie sich selbst und die andere berühren, Orgasmen haben, könnte das Experiment zur Sexorgie machen. Und doch tat sie es nicht. Die Frau war jetzt wieder ganz in sich gekehrt. Sie redete nicht, sie zerrte nicht an den Fesseln, sie lag regungslos mit geschlossenen Augen da und ließ alles über sich ergehen. Sie hatte sich gefügt in das, was hier passierte. Sie hatte sich damit abgefunden, Teil eines perversen Experiments zu sein, das eine Frau über Stunden in einem Schwebezustand zwischen Himmel und Hölle, zwischen Spannung und Erlösung, zwischen Geilheit und Verzweiflung hielt. Die Daten auf den Bildschirmen waren krass. Lena sah, wie alle nicht-sexuellen Gehirnaktivitäten der Frau immer weiter reduziert wurden und schließlich ein Minimum erreichten. Das Gehirn der Versuchsperson war auf eine Sache fixiert. Sie war buchstäblich nur noch ein Bündel aus Geilheit. Verbunden damit ...
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