1. Gerlinde - Teil 2: Nachhilfe


    Datum: 03.01.2018, Kategorien: Erstes Mal, Reif,

    dem Sinn war, aber eben aus dünnem Stoff. Und so konnte man gut und gerne jegliche Form und Größe erkennen – ohne jeden Zweifel, sicherlich auch vor allem dann, wenn man nahe bei­sam­men saß oder wenn ich den einen oder anderen Griff genauer er­klärte. Oder wenn ich führte, also die Finger des Schülers so auf dem Klavier bewegte, auf den Tasten oder es vorzeigte und er oder sie hatten die Griffe fast im gleichen Moment zu wiederholen. Da kam man sich schon näher, ohne dass ich das für irgendetwas anderes bislang angesehen oder aber gar ausgenützt hätte. Nein – für die längste Zeit war das nicht existent, so wie bei mir auch zu dem Zeitpunkt nichts anderes existent war außer dem, was doch fast jeden Abend zwischen meinen Beinen durch meine Finger vor dem Ein­schlafen verursacht wurde. Und das so wie früher, halb verschämt unter der Decke und im Finstern, sodass wohl nicht einmal ich selbst mich dabei hätte beobachten können. Eigentlich verrückt – aber noch immer war der berühmte Groschen oder Pfennig, nun eigentlich schon eher Cent nicht gefallen, der all das auslöste und ins Rollen brachte. Also nahm ich einen BH mit festen Körbchen, die das ganze nach oben drückten und zugleich fest zusammen hielten. Damit konnte ich mir sogar einen etwas tieferen Ausschnitt in der Bluse leisten, in den immer noch Männeraugen hineinfielen. Man gönnt sich ja sonst nichts, pflegte ich zu solchen Anlässen mir immer wieder zu sagen. Ansonsten ging das dunkle Kleid, für das ich mich heute ...
    entschieden hatte, über die Knie und lag ziemlich eng an. Ich musste unbedingt wieder mal ein paar Kilo abnehmen – da half das »schwarz macht schlank« schon bald gar nicht mehr, dachte ich nun schon zum wiederholten Male. Und schon klingelte es und ich öffnete meine Wohnungstür und Richard, eben jener junge Mann, trat ein, ein wenig atemlos wirkend, weil er niemals den Lift nahm sondern nur die Treppen in den dritten Stock hinauf eilte. Richard strahlte immer derartige Fröhlichkeit und beste Laune aus, sodass mir sofort auffiel, dass heute ganz offenbar etwas nicht stimmen konnte. Als wäre ihm schwindlig, als wäre er zu rasch die Treppen von unten nach oben gelaufen und kämpfte nun mit dem Mangel an Luft und Kondition, so hatte ich den Eindruck. Aber das alleine war es nicht, das diese Wirkung erzielte, denn er hatte Schweißperlen auf der Stirn und vom Schwitzen feuchte Haare, wie ich feststellen konnte, als er mir eine ebenso nasse und klebrig feuchte Hand in die meine gedrückt hatte. Sein »Guten Tag Frau Dvorak« fiel eher wie ein Wispern aus, die Augen nieder gedrückt und gerötet, während er sich sogar an den Türrahmen anlehnte, so müde schien er mit einem mal. Ich sah ihn näher an, führte ihn in die Wohnung hinein. »Hallo Richard!«, meinte ich ein wenig besorgt. »Was ist denn mit Dir los?&#034, fragte ich mich wohl eher selbst als ihn, der ohnehin schwieg und beinahe torkelte. Ich fühlte mit meiner Hand auf seiner Stirn – schwitzig und feucht und glühend zugleich. Fieber – das ...
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