1. Der Schuldturm


    Datum: 31.12.2017, Kategorien: BDSM,

    Bis zu jenem denkwürdigen Tag im Mai 2009 galt ich als erfolgreiche, unbescholtene und vor allem trendige Geschäftsfrau, die welterfahren und einkommensstark von Finanzberatern umschwärmt war. Zugegeben, nicht nur von Finanzberatern. Ich sah für meine 34 Jahre jünger aus und mein Körper zog regelmäßig die Blicke vieler Männer auf sich. An diesem Tag erhielt ich Post vom Finanzamt. Darin wurde mir eine sehr erhebliche Steuerschuld aus der gemeinsamen Firma mit meinem Ex-Mann angekündigt. Mein Ex war untergetaucht, nicht ohne die Firma vorher mit Krediten zu belasten und radikal auszuplündern. Meine Anwälte zuckten ratlos die Schultern und empfahlen mir einen Besuch beim Finanzamt, um die Angelegenheit zu klären. Viel Hoffnung machten sie mir jedoch nicht. Ich war es gewohnt, Probleme gezielt anzupacken und rasch zu lösen. So machte ich mich auf zum Finanzamt. Dort wurde ich gleich in einen separaten Raum geführt, in dem ein unfreundlicher Beamter widerstrebend meine Unterlagen durchblätterte. Schließlich fragte er mich nach der Höhe meines Bar- und sonstigen Vermögens. Ich hatte mich natürlich gut vorbereitet und konnte ihm die stolze Summe von 2,5 Mio Euro als Vermögen vorweisen. Der Beamte schüttelte nur grinsend den Kopf und meinte, damit seien nicht einmal 10 % der Steuerschuld zu tilgen. Mir wurde mulmig. Der Beamte beobachtete mich mit stechendem Blick und musste die kleinen Schweißperlen sehen, die sich auf meiner Stirn abzeichneten. Er fragte mich, was ich noch ...
    anzubieten hätte. Ich schüttelte den Kopf. Lächelnd meinte er, dann bliebe mir die Privatinsolvenz. Entsetzt blickte ich ihn an. Mindestens 7 Jahre extrem sparsam leben. Verzicht auf alles, was meinen Lebensstil ausmachte. Nein, das wollte ich nicht und so fragte ich nach einer anderen Lösung. Nun war es an dem Beamten, den Kopf zu schütteln. Dann kam ein diabolisches Grinsen auf sein Gesicht. Es gäbe da vielleicht doch noch eine andere Lösung meinte er. Ich schöpfte Hoffnung, richtete mich auf und sah ihn gespannt an. „Der Schuldturm" -- meinte er. „Schuldturm? Das klingt ja reichlich mittelalterlich" entgegnete ich und fragte, was es damit auf sich habe. „Sie gehen für zwei Jahre rechtlos in den Schuldturm und sind danach wieder frei und frei von Schulden" flüsterte er grinsend. Allerdings hätte ich in dieser Zeit wirklich keinerlei Rechte dafür aber klare Pflichten zu Dienstleistungen aller Art. Fieberhafte ratterte es in meinem Gehirn. Zwei Jahre sind für eine 34-jährige Frau überschaubarer als 7 Jahre. Wenn ich nach zwei Jahren wieder mein Geschäft aufbauen kann, dann ist das allemal besser als erst mit über 40 wieder durchzustarten. Nach kurzem Überlegen entschied ich mich für den Schuldturm. So fand ich mich nach einer e-mail an alle Freunde und Bekannte, in der ich ein überraschendes Sabbatical für zwei Jahre ankündigte, am nächsten Morgen vor einem hässlichen grauen Gebäude wieder und klingelte. Mir öffnete ein uniformierter kurzhaariger Kerl mit schwarzem T-Shirt und ...
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