1. Freifrau + Philosophiestudent 02


    Datum: 18.12.2017, Kategorien: BDSM,

    wollte. Wenn die sexuellen Neigungen bei einem Paar allzu unterschiedlich sind, hat es keinen Sinn; dann trennt man sich besser. Sie ist sauer, dass ich sie verlassen habe; irgendwie hat sie mich wohl als ihren Besitz betrachtet. Ich will aber nicht besessen sein. Bei mir gibt es nur zwei Möglichkeiten: entweder die Frau gehorcht, oder sie gehorcht nicht. Klar, eine solche Form der Paarbeziehung ist nicht jederfraus Sache, das verstehe ich schon. Ich nehme es ihr auch nicht übel, dass sie anders leben will, „normal" eben bzw. so, wie die überwältigende Mehrheit der Menschen lebt. Mich interessiert das Massenmuster nicht, ich studiere Philosophie, ich suche die Wahrheit zu erkennen. Die Menschen machen zu viele Kompromisse, passen sich zu sehr an. Hübsche Frauen als solche lassen mich kalt: mein Verlangen strebt nach dem Außergewöhnlichen, auch in der Geschlechterbeziehung. Als ich dich zuerst erblickte, von der Rolltreppe im Kaufhaus Grosseins herab, dachte ich: das könnte sie sein, die Frau meiner Träume, jenes außerordentliche Geschöpf, mit dem ich Himmel und Hölle, Höhen und Tiefen, Bergspitzen und Abgründe der Gefühle erkunden kann. Vielleicht verlange ich zu viel, vielleicht habe ich meine Erwartungen allzu hoch geschraubt, vielleicht gibt es eine solche Beziehung der Unbedingtheit, der absoluten und rückhaltlosen Hingabe gar nicht. Bin ich ein Egoist? Mag sein; aber wenn die Richtige kommt, werde ich sie glücklich machen, ich werde sie in den Himmel der Gefühle ...
    heben, indem ich sie in den Kerker des Gehorsams führe." Mehr und mehr hatte sein Gesicht sich verklärt; schon lange schaute er nicht mehr Gertrud, seine Augen weilten in weit entfernten Regionen, es war, als wäre ihm eine Vision gekommen. Gertrud hatte an seinen Lippen gehangen und seinen Worten zunehmend mit einer Art schauernder Faszination gelauscht. Nur die Erwähnung von „Kerker" schien sie ein wenig zu irritieren, doch beruhigte sie ein rascher Seitenblick auf sein Gesicht. Nichts in seinem Blick oder in seiner Haltung deutete auf finstere Absichten hin. Aus Blicken und Gesten stellte sich jetzt ein solcher Grad von Intimität zwischen ihnen ein, dass Gertrud ihre Scheu vergaß und ihre Hand zu seinem Gesicht führte. Ihre eleganten Fingern, ihre weichen zärtlichen Händen streichelten ihn ebenso wie die Wellen der Wonne aus ihren rehfeuchten Augen. Ihre Blicke ineinander eingetaucht, genossen sie für lange Momente die vibrierende Balance zwischen zärtlicher Liebe und wildem Begehren. Dann presste Ernst seine Lippen auf die ihren und seine Zunge penetrierte die speichelnasse Tiefe ihrer Mundhöhle. Erst als die Kellnerin fragte, ob sie noch etwas bestellen möchten, ließ Ernst langsam von Gertrude ab. Ihren Hunger hatte diese von jenen kargen Bissen, welche Ernst ihr zugeteilt hatte, nicht stillen können. Zum einen konnte die Sahnetorte kein Mittagessen ersetzen, zum anderen bekam sie noch nicht einmal ihr eigenes Tortenstück zur Gänze, sondern bestenfalls zwei Drittel davon. ...
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