1. Duschkonzert


    Datum: 16.12.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    und wir begannen zu tanzen. „Sorry nochmal für heute Morgen", sagte sie. „Macht nichts", gab ich zurück, „das Thema war ja bald durch." „Enttäuscht?" „Nicht wirklich", entschied ich und fragte mich zugleich verwundert, ob das stimmte. Wir tanzten eine Weile und stellten uns schließlich gemeinsam mit zwei Gin Tonic bewaffnet an den Rand, wo wir den anderen beim Tanzen zusahen. Bald waren wir ins Gespräch vertieft. Angefangen von der Musik arbeiteten wir uns über alte Geschichten vor bis zu unseren Erfahrungen bei der Jobsuche und schließlich sogar zu meiner Trennung von Biene vor einem halben Jahr. Es war ein bisschen wie früher und ich fragte mich, ob Mara das ebenfalls so sah. „Ich muss jetzt ins Bett", sagte sie schließlich und stellte ihr Glas auf dem Tresen ab. Im Weggehen drehte sie sich plötzlich noch einmal um, umarmte mich, drückte mir einen Kuss auf die Wange und lächelte mir kurz zu. In diesem Lächeln lag etwas von wehmütiger Erinnerung und in diesem Moment dachte ich, dass Mara sich ebenfalls an früher erinnert hatte. Nachdem sie gegangen war, hielt auch ich nicht mehr lange durch. Vielleicht gerade einmal zehn Minuten später besorgte ich mir von Christoph unseren Zimmerschlüssel und ging nach oben. Irgendwie kam ich auf den Gedanken mit die Zähne im Duschraum zu putzen, obwohl jedes Zimmer über ein kleines Waschbecken verfügte. Ich hoffte natürlich Mara noch einmal zu sehen, doch sie blieb auf ihrem Zimmer. *** Am nächsten Morgen wachte ich noch früher auf als ...
    üblich. Von draußen prasselte der Schnee an das Fenster über meinem Bett und in der Luft lag der stickige Geruch von sechs Männern, von denen einige am vergangenen Abend zu sehr über den Durst getrunken hatten. Aus mehreren Kojen kam ein deutliches Schnarchen. Ich legte mich auf den Rücken und starrte an die Decke. Es war zu früh, um aufzustehen. Oder besser, es war zu früh, als dass ich Mara wieder in der Dusche hätte antreffen können. Aber was versprach ich mir eigentlich davon? Dann duschte sie eben in der Kabine neben mir. So war das. Und? Aber sofort musste ich mir erneut ihren Körper unter dem heißen Strahl der Dusche vorstellen. Diese unvorstellbar weiße Haut. Ihre Hände, die die Seife über ihre Beine, ihren Bauch, ihre Brüste, ihren Hals verteilten. Ihre geschlossenen Augen. Leicht geöffnete Lippen. Sofort richtete sich mein Schwanz in der Shorts auf. All das würde sich aber ewig nur in meiner Fantasie abspielen. Ich konnte genauso gut aufstehen und zum Lesen noch etwas in den Aufenthaltsraum gehen. Was bildete ich mir überhaupt ein? Dass sie nur darauf wartete, dass ich auf dem Gang erschien? Träum weiter. Oder besser: Komm aus den Federn. Ich blieb liegen. Vielleicht war ich sogar wieder leicht eingenickt, doch auf einmal hörte ich das Öffnen einer Tür auf dem Gang. Ich war hellwach. Jemand lief den Flur hinauf, blieb auf der Höhe unseres Zimmers stehen und öffnete dann die Tür der Dusche gegenüber. Ohne irgendwie bewusst eine Entscheidung getroffen zu haben stand ich ...
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