1. Duschkonzert


    Datum: 16.12.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    registrierte ich das erst nach der Trennung von Biene. Und seither tauchte Mara wieder häufiger in meinen Träumen auf. Das alles muss man wissen, um zu verstehen, wie mich der Gedanke, dass eben diese Mara gerade keinen Meter von mir entfernt unter der Dusche stand, nicht wenig aufwühlte. Ich konnte nicht anders als daran zu denken, wie das Wasser, wie der Schaum der Seife über ihre weiße Haut, ihren schlanken Körper lief. „Noch müde?", rief sie. „Was?" „Du bist so still", erklärte sie. „Ja", gab ich lahm zurück. „War noch spät gestern." Der Chor war gestern am späten Nachmittag in der Jugendherberge eingetroffen und wir hatten tatsächlich noch bis spät am Abend geprobt. Einmal im Jahr, kurz vorm Jahreskonzert, unternahmen wir diese Fahrten, die aus zwei Gründen durchaus anstrengend werden konnten. Einerseits wurde tatsächlich hart gearbeitet. Andererseits wurde danach aber meist auch hart gefeiert. „Kannst du laut sagen", gab Mara zurück. Ich war inzwischen eigentlich fertig, das Shampoo war aus den Haaren gespült und ich hätte das Wasser abdrehen können. Die Vorstellung von Mara auf der anderen Seite der Wand hielt mich aber unter der Dusche fest. „Hey, der Brahms ist genial, oder?", rief Mara von der anderen Seite herüber. „Ja", gab ich zurück und das war nicht einmal gelogen, „aber beim hohen f muss ich passen..." „Ist auch eher eine Eunuchenlage, oder?", erwiderte Mara und ich hörte ihr Grinsen in der Stimme. „Liegt dir nicht?" „Nicht wirklich." „Hätte ich auch nicht ...
    gedacht." Was? „Über was du dir so Gedanken machst", gab ich lahm zurück. Eine kurze Pause. Dann: „Du hast ja keine Ahnung." Das waren nur Sprüche, oder? Sie hatte Humor. Sie redete doch nicht ausgerechnet nur mit mir so, oder? Oder? Ich wusste nicht weiter. Nachdem ich zu lange nach einer schlagfertigen Antwort gesucht hatte, drehte ich das Wasser ab und begann, mich abzutrocknen. „Fertig?", kam es von nebenan. „Ja." „Ich auch", sagte Mara und gleich darauf stoppte das Rauschen des Wassers. Ich war unschlüssig. Ich war beinahe trocken, doch meine Klamotten lagen draußen auf dem Fenstersims. Aber ich konnte mich doch nicht draußen anziehen, wenn Mara jeden Moment aus der Kabine kommen konnte. „Ist das kalt!", rief Mara neben mir. Unwillkürlich stellt sich bei mir das Bild von Gänsehaut in ihrem Nacken und von hart aufgerichteten Brustwarzen ein. Bilder liefen vor meinem inneren Auge ab, Momentaufnahmen. Ihr Bauch, auf dem noch ein paar Tropfen Wasser saßen. Die Innenseite ihrer Oberschenkel, während sie sie mit ihrem Handtuch trockenrieb. Ihr langer Hals. „So, fertig", hörte ich und dann das Öffnen der Kabinentür. „Bis später." „Ja, bis gleich", rief ich zurück und schlang nun das Handtuch um die Hüften. Als ich hörte, wie die Tür des Duschraums sich geöffnet und wieder geschlossen hatte, trat ich selbst aus der Kabine und ging hinüber zum Fenster um mich anzuziehen. Gerade als ich das Handtuch auf den Boden fallen gelassen hatte, stand Mara plötzlich wieder in der offenen Tür, ...
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