1. Unermessliche Liebe 1


    Datum: 15.12.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    darüber, als mein Onkel bei einem kurzen Heimaturlaub einmal für ein paar Tage zuhause sein konnte. Er war sehr niedergeschlagen. Auch die Zukunft seines Hofes machte ihm große Sorgen. Seit einem Vierteljahr etwa war er mit Gesche Harmsen versprochen. Sie war eine hübsche Frau mit deftigen Rundungen und üppiger Ausstattung. Bei Gesche war alles so, wie es idealer Weise sein sollte. Auf den ersten Blick wirkte sie schüchtern und zurückhaltend, war aber jemand, der gerne Menschen um sich mochte, leutselig war. Ihre Feinfühligkeit und ihre Klugheit wusste man zu schätzen. Bei Gesche fand man immer den richtigen Rat. Jede und jeder, zumal in diesen Zeiten, suchte gerne Gesches Gesellschaft, weil man um ihre Verschwiegenheit wusste, und ihr Optimismus so ansteckend war. Zudem war sie eine richtige Frohnatur und hatte ein geradezu ansteckendes Lachen. Zur rechten Zeit konnte sie allerdings auch ganz schön energisch werden und richtig entschlossen zupacken. Ihre Bescheidenheit spürte jeder, der ihr begegnete. Hilfsbereitschaft war ihr selbstverständlich. Sie half jedem ohne große Fragen, der sie darum bat. Für ihren Fleiß war sie bekannt. Sie arbeitete von Früh bis Spät. Gesche war einfach ein wunderbarer, ein überaus gütiger Mensch. Ihr Verlobter war schon 1939 zu Beginn des Krieges gefallen. Unter den ihr avisierten Heiratskandidaten war in der Folgezeit der Richtige nie so richtig dabei. Ein paar Mal hatten ihre Eltern versucht, Gesches Herz für eine lukrative Heirat zu bewegen. ...
    Erst als Ludwig vor der Tür stand, sagte sie “Na endlich hat der, den ich immer schon wollte, kapiert, dass ich auf ihn die ganze Zeit gewartet habe ... Schon als junges Mädchen hab ich mir immer gedacht, so einen stattlichen Mann wie den Ludwig und Herrin auf dem Moorhof, das wäre es ...!“ Auch Ludwig hatte schon die ganzen Jahre her auf das hübsche Mädchen reflektiert, sich allerdings auch wegen des Altersunterschiedes keinerlei Hoffnungen gemacht. Außerdem hatte sie sich kurz vor Kriegsbeginn mit einem jungen Kerl, einem Knecht, aus dem Dorf verlobt. Meines Onkels Absicht war nicht so selbstverständlich, wie man vielleicht meinen konnte. Mein Onkel und mein Vater waren die beiden größten Bauern, stammten aus einer Familie, die schon etliche Jahrhunderte auf den Höfen war, während Gesche die Tochter eines ‚Brinksitzers’, also eines sehr kleinen Landwirtes war, und dieses kleine Anwesen mit ihren alten Eltern alleine bewirtschaftete. Ludwig musste wieder zurück an die Front, ob er wollte oder nicht. Beim nächsten Heimaturlaub wollten sie heiraten. Als nach etlichen Tagen tatsächlich der Briefträger auf den Hof zuradelte, dachten alle an das Schlimmste. Er hatte einen Brief von meinem Onkel für uns. Für Gesche war auch einer dabei. Ich brachte ihn zu ihr und sie las ihn gleich. Mein Onkel wollte möglichst sofort heiraten. Da er keinen Urlaub bekommen konnte, meinte er, wäre auch eine Ferntrauung möglich. Die Papiere hätten sie ja alle schon länger beisammen und er wollte das ...
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