1. Memoiren des Menard - Prolog+Intro


    Datum: 14.12.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    ertrinken? Meine tolle Technik, Realität und Traum miteinander zu verquirlen und daraus meinen eigenen Cocktailkuchen zu backen, hat mich eine Zeit lang mit dem Leben versöhnt. Ist es jetzt soweit, dass ich dafür an die Kasse trete? ... Mal bin ich im Supermarkt, mal draußen. Wenn ich die Waren noch vor der Kasse verbrauche, und das mache ich ja, dann bin ich der Dieb, dann komme ich nicht durch. Dann gibt es den letzten Schusswechsel und draußen stehe ich blank vor dem Einsatzkommando. Nein, das wird mich nicht kriegen, weil's mich dann schon gar nicht mehr geben wird. ..." Ob solche Zeilen Sönkens Verschwinden oder eine sonstige Katastrophe ankündigten, habe ich noch nicht entschlüsseln können. Aber in seinen wer weiß wie ausgeschmückten Erlebnisberichten war ich sofort drin. Er wird mir hoffentlich verzeihen, wenn ich mittlerweile nicht mehr unterscheiden kann, ob er oder ich die folgenden Geschichten (teils) geträumt oder (meist) erlebt haben. An die lange Wand gegenüber der Fensterreihe hefte ich Abzüge, die nicht für Veröffentlichungen gedacht waren, die mir nun beim Erinnern und Sortieren helfen sollen. Nun ja, Sie bekommen also in den nächsten Kapiteln quasi geklonte Memoiren zu lesen -- nennen wir's einfach eine Familiengeschichte. Doch zuerst und ‚der guten Ordnung halber' klebe ich hier ein paar Erinnerungsfetzen aus der Kindheit aneinander, ohne die aus mir vielleicht nicht so ein zwanghafter Erotomane geworden wäre. --- Mir als Dreikäsehoch hätte ja allein die ...
    Verehrung meiner Mutter (schönste Frau der Welt) gereicht, wäre ich doch bloß damit auch angenommen worden. Aber stattdessen waren meine Geschwister und ich für sie nur ein organisatorisches Problem, für das sie uns Aufpasserinnen aller Art anschleppte. So blieb mir halt nur, mein an ihr entfachtes Liebesbedürfnis zu vervielfachen und ganz breit ausstreuen. Und die Wäscheleine im Bad, neben dem Klosett: Daran hingen immer die Wäscheteile von Mutter, welche wohl im öffentlichen Trockenraum nicht gesehen werden sollten. Unterröcke, BHs, Mieder und Strümpfe zeichneten mir Mutters Formen von der Schulter bis zur Fußspitze nach. Mit meiner Nasenspitze durch die Nylons fahrend fand ich: ‚Da müssen Beine rein.' Im Kindergarten war's auch nicht besser. Die Duttfrisur-Schrulle von Erzieherin war noch älter als Mama -- mindestens 35! Peter zeigte mir aber, wie man selbst mit der noch was anfangen konnte: rücklings sich von hinten an sie heran robben und ihr dann unter den Rock gucken. Na ja, das Robben war ok und es steckten wenigstens schon mal Beine in den leider faltigen Strümpfen. Das komplette Drama erwartete mich dann in der Volksschule. Für unser zuckersüßes Fräulein X -- sie war so hübsch und von so neuem Charme -- wollte ich ganz schnell groß werden, um sie dann heiraten zu können. Doch sie nahm sich einen Anderen, ohne mich zu fragen, wurde schwanger und verschwand. Schule war von da an uninteressant. Bei den Kinderlandverschickungen verliebte ich mich mal in ein Mädchen, mal ...
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