1. Gerlinde - Teil 4 (Väterliche Abholung)


    Datum: 10.12.2017, Kategorien: Hardcore, Reif,

    sosehr schreckte ich zu­sammen. Da versuchte ich, sogar das Knacksen des einen oder anderen Dielenbrettes zu vermeiden, um ja Richard nicht zu wecken und dann explodierte förmlich der Lärm direkt neben mir, wo die Glocke im Vorraum befestigt war. So laut ertönte sie, dass mir der Schreck in die Glieder fuhr und ich im Zustand des ersten Schocks gar nicht recht zuordnen konnte, was denn so laut gewesen war. Die Glocke – wer in aller Welt würde denn so forsch und … oh …. oh nein … die Gedanken überschlugen sich in mir in einem Ausmaß, weil ich nur an eine Person denken konnte, die ich natürlich erwartete. Und ich – verdammt nochmal, ich war ja nicht einmal mit mir selbst fertig … und Richard … der war sogar noch nackt unter seiner Decke und dann … und über­haupt. Jetzt sollte er noch nicht auf­wachen, sagte ich mir, nicht durch den Lärm hier. Ich sah ja bis hier herüber, wie seine Augen nun unru­hig flackerten und wie sich das auch offenbar auf andere Stellen hin zu übertragen begann, wo sich wiederum etwas regte. Oh nein, der Bursche … der hat es nötig und kann immer und ewig und noch einmal, grinste ich und schob das Rasierzeug, das ich in der Hand hielt, rasch in die Tasche zu den sonstigen Artikeln zu­rück, die ich noch immer nicht eingeräumt hatte. 'Nein, nicht so laut, hör auch mit dem blöden Läuten', flehte ich innerlich und rannte zur Tür und zur Fernsprechanlage hin. Das Geräusch machte mich nervös, brachte mich vollkommen aus dem Konzept und der inneren Ruhe, wühlte ...
    mich auf und ließ mich zuvor noch rasch ein paar Handgriffe erledigen. Sollte die Wohnung ja auf­ge­räumt aussehen und ordentlich und wohl auch meine Frisur und … ach verdammt, fluchte ich innerlich. Entweder hatte ich die Zeit total übersehen oder aber falsch verstanden, wann Richard ab­geholt wer­den sollte, oder aber sein Vater kam um vieles früher als ab­gemacht. Er hatte sich wohl nicht so viel dabei gedacht, weil ich ja ohnehin bei seinem kranken Kind daheim sitzen würde – das konnte ja durchaus eine legitime Überlegung gewesen sein. Noch einmal läutete es, schrillte grell auf, sodass ich direkt wie von der Tarantel ge­stochen hoch und auffuhr. Ich war wie gebannt und gelähmt, starrte auf die Tür, als mir erst langsam bewusst wurde, dass es ja gar nicht der Lärm der Gegensprechanlage von unten war. Nochmals schrillte es derart fordernd beinahe, sodass in mir leichte Panik begann, hoch zu steigen. Irgendwie war mir klar, dass ich nicht richtig angezogen war und zugleich übte diese verdammte Glocke so viel Druck auf mich innerlich aus, dass ich gar nicht mehr klar denken konnte. Richard war wieder wie vom Blitz getroffen, trotz des Lärms in die Couch zurück gesackt. Konnte das möglich sein – von einer Sekunde auf die andere, dass er wieder in den Schlaf zurück gefallen war. Oder hatte ihn das derart angestrengt, geistig wie auch körperlich, dass er nun seinen süßen Traum in den Armen des Schlafgottes zu ver­längern hoffte. Sein Vater war also schon an der Tür, verdammt ...
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