1. Feucht 01


    Datum: 26.11.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Telefonkontakt bestand schon eine ganze Weile. Und heute war der Tag, an dem wir uns zum ersten Male Auge in Auge gegenüber stehen würden. Der Tag war geprägt von Stress im Büro, Normalität in der IT- Branche, aber manchmal auch ganz schön erschöpfend und nervig. Ich schaffte es kaum, pünktlich das Büro zu verlassen und musste mich sputen, die S- Bahn zu erreichen. Als ich "IHN" dann an der Auskunftssäule angelehnt, eine Ferse halbhoch gegen diese abgestützt erblickte, schlug mir doch das Herz ein wenig höher vor Aufregung. Er hatte mich bisher nicht bemerkt, und so konnte ich ihn, während ich zielstrebig auf ihn zuschritt, eingehend beobachten. Eine hoch aufgeschossene Gestalt, größer als 1,80, aber keine 1,90, wie er in seinem Profil bei der Internet- Kontaktbörse vermerkt hatte, in einem dunkelblauen Anzug, der ihm, trotz der Lässigkeit, die er vermittelte, sehr gut stand. Ein schmales, asketisches Gesicht mit einer ausgeprägten, schmalen Nase. Die Haare, trotz der hohen Stirn kurz geschnitten und mit leichtem Grauansatz, eine Zigarette rauchend. Als er mich bemerkte, lächelte er auf eine für mich angenehme Weise. Ich reichte ihm die Hand zur Begrüßung; sein Händedruck war selbstbewusst und stark - energisch und wissend. "Hallo, schön, dass es endlich geklappt hat. Es tut mir leid, dass wir den Termin kurzfristig verschieben mussten, aber manchmal steckt eben der Wurm drin. Ich hoffe, du bist mir nicht böse." Er führte mich, die Hand ganz leicht auf meine Hüfte gelegt, in ...
    das Lokal. Nachdem wir unsere Bestellung aufgegeben hatten, entspann sich eine angeregte Unterhaltung zwischen uns. Der erste, persönliche Eindruck von ihm nahm ihn für mich ein. Es fanden sich ähnliche Interessen, nahezu gleiche Intentionen. Seine absichtlichen Berührungen, federleicht und doch erfahren, genoss ich im weiteren Verlauf des Abends immer mehr - er wollte den körperlichen Kontakt, und - ich erwiderte ihn. Die Zeit verging wie nichts. Das gemeinsame Essen, die angenehme Atmosphäre und die guten Gespräche ließen die Zeit verfliegen. "Du, ich muss meine Bahn noch kriegen, leider. Es war ein schöner Abend, ich danke dir." "Ich bringe dich noch zu deinem Zug, denn ich will dich erst sicher in der Bahn sitzen sehen, bevor ich selbst nach Hause fahre." Wir schlenderten nebeneinander durch den zu jeder Zeit mit Leben gefüllten Bahnhof. Mein Gleis war das Letzte und wir stiegen die Treppen hinauf. Es blieb noch ein wenig Zeit, Zeit, die wir in angenehmem Gespräch verbrachten. Die Bahn lief ein, stoppte und ich öffnete die Tür. Bevor ich einstieg, verabschiedeten wir uns mit einem freundschaftlichen Wangenkuss, versprechend, uns wieder zu sehen. Während der zwanzigminütigen Fahrt ließ ich den zurückliegenden Abend Revue passieren. Ja, dass könnte was werden. Aber, ich muss vorher meine bisher allzu starke Ratio ausschalten und mich nur auf mein Gefühl und mein Herz verlassen. Sonst endet diese Beziehung wie die vorangegangenen. Nein, diesmal nicht. Diesmal will ich alles ...
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