1. Im wilden Osten


    Datum: 22.11.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    bin deine -- verstehst du: deine! -- und nur deine Frau --", und ganz leise fügte ich hinzu: "Und in ganz, ganz seltenen Ausnahmefällen vielleicht -- Komm ins Bett!" Waldemar versuchte es gleich nach Matthias' Rezept, und ich erlebte Nummer sechs und sieben. Es war wohl der tollste Tag in meinem Leben. Als wir nach getaner Tat zusammen kuschelten, fragte Waldemar: "Wo ist denn eigentlich dieses Puff-Hotel?" "In so einer kleinen Straße beim Park. Die hat so einen rumänischen Namen, vielleicht ein Dichter oder so, aber ich hab ihn mir nicht gemerkt. Ich find die Straße aber wieder, wenn wir mal da vorbeifahren. -- Willst du den flotten Miezen da mal einen Besuch abstatten?" "Eigentlich nicht. Aber das ist wohl der Schuppen, über den die Männer manchmal auf der Baustelle reden. Es soll der einzige überhaupt annehmbare Puff hier sein." "Und überhaupt, hast du nicht morgen wieder eine Einladung zum Tee?" "Ja, aber ich weiß nicht, ob ich da hingehen soll --" "Bring das zu Ende, sonst machst du dir das ganze Leben Vorwürfe, was versäumt zu haben. Du könntest sie ja auch in dieses spitzenmäßige Hotel einladen, wenn das die erste Adresse ist. Wenn ich mir euch so vorstelle, nebeneinander auf der Bettkante, halb ausgezogen, und nicht recht wißt, wie es weitergehen soll -- so ist es ja meistens beim ersten Mal." "Ich fühl mich ja auch ein bißchen wie als Pennäler beim ersten Versuch --" "Wie sympathisch -- aber du wirst es schon schaffen -- ja, ja: das Prickeln einer neuen Beziehung ...
    -- ich gönn es dir, aber treib's in Maßen!" Am Frühstückstisch erzählte ich noch einige lustige Details von meinem gestrigen Erlebnis, dann verabschiedeten wir uns mit einem langen Kuß und fuhren zu unserer Arbeit. Ich würde Waldemar wohl erst als frischgebackenen Fremdgänger wiedersehen. In der Schule benahm sich Matthias so korrekt wie zu allen anderen Kollegen, nur in einem garantiert unbeobachteten Moment flüsterte er mir ein "Danke für gestern!" zu. Er begann und fuhr an den folgenden Tagen fort, mit der jungen österreichischen Lehrerin zu flirten, ohne mich auf unhöfliche Weise beiseite stehen zu lassen; sie paßte ja altersmäßig auch besser zu ihm und war nicht verheiratet. Ich hatte mir vorgenommen, ganz cool zu bleiben und den Haufen Hefte zu korrigieren, der sich auf meinem Schreibtisch türmte, aber um fünf Uhr dachte ich doch: "Jetzt klingelt Waldemar, mit einem Blumenstrauß bewaffnet"; um sechs Uhr stellte ich mir vor, wie Rodica Waldemar in ihr Zimmer geleitete, um sieben Uhr stellte ich mir etwas ganz Unaussprechliches vor, um acht Uhr war Waldemar immer noch nicht wieder nach Hause gekommen, auch nicht zehn nach acht, aber um acht Uhr zwölf hörte ich ihn in den Hof fahren. In der nächsten Minute dachte ich ich weiß nicht wieviele Male hin und her: ihm nach einem solchen Saugen fremden Nektars entgegengehen, ihm um den Hals fallen und ihn küssen, so wie für gewöhnlich: Das ging doch nicht; aber ich hatte es ihm mehrfach ausdrücklich erlaubt: also am Schreibtisch ...
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