1. Wankelmut trifft Beharrlichkeit


    Datum: 19.11.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    offenen Wohnungstür stehst, scheinst auch Du zu meiner Erleichterung nervös und unsicher zu sein. Wie Du mir später gestehst, hattest auch Du Zweifel und Hemmungen und habest vor dem Klingeln noch einmal gezögert. Den mir übergebenen Blumenstrauß nehme ich Dir dankend ab und verschaffe mir eine erste Verschnaufpause beim Versorgen und Richten der hübschen Sommerblumen. Bei Deinem Dank für die Einladung und Deinen schmeichelnden Worten zu Lage und Einrichtung meiner kleinen Wohnung und bei der anschließenden Unterhaltung bei einer Tasse Kaffee vermeiden wir beide, den Grund unseres Treffens anzusprechen. Nach der zweiten Tasse Kaffee und dem Verzehr einiger Plätzchen fragst Du, ob es mir recht sei, das Restaurant bald aufzusuchen, Du habest seit dem Frühstück nicht gegessen. Nichts ist mir in diesem Moment lieber als die „Flucht" aus meiner Wohnung! Gegen halb sechs beim Italiener angekommen, sind wir fast die einzigen Gäste und suchen uns einen netten Ecktisch aus. Wir entscheiden uns für ein Cappacio für beide als Vorspeise, ich wähle für mich für eine kleine Portion Pasta mit leckerem hausgemachtem Pesto und Parmesankäse, Du bestellst eine normale für Dich und als Dessert einmal Tiramisu, wieder für beide, dazu eine Flasche Wasser und eine Flasche Pinot Grigio. Während des Essens entspannt sich die knisternde Atmosphäre, meine Selbstsicherheit und Schlagfertigkeit nehmen zu, auch Deine anfangs erkennbare Unsicherheit schwindet, wir können nun sogar lachen, es gelingen ...
    auch einige ironisch-anzügliche Bemerkungen. Ein Grund ist sicher der Wein, dem ich mehr zuspreche als Du, aber auch eine steigende Vertrautheit macht uns beide lockerer im Umgang miteinander. Dennoch meiden wir beharrlich das eigentliche Thema unseres Treffens. Keiner von uns nutzt Gelegenheiten, die es häufig genug gibt, insbesondere natürlich bei versteckten Anzüglichkeiten, unser Vorhaben zu erwähnen oder es in Frage zu stellen, obwohl zumindest Du mir im Laufe des Essens immer sympathischer wirst und meine Zweifel nachlassen. Und ich bilde mir ein, das beruht auf Gegenseitigkeit. Nach dem Dessert verlangst Du die Rechnung und willst sie begleichen. Ich bestehe aber auf unserer Verabredung, sie zu teilen. Als unser Gespräch nach einem Espresso und Grappa zu versiegen droht, weil jeder von uns seinen Gedanken nachgeht, fragst Du zögerlich, ob es bei unserer Verabredung bliebe, Du seiest -- zwar ungern, aber notfalls -- auch bereit, nach Hause zu fahren und die Sache zu vergessen, schließlich seiest Du noch fahrtüchtig, ich hätte den Wein ja fast allein geleert, was ich lachend und energisch bestreite. Spätestens jetzt wird mir klar, dass es kein Zurück mehr geben kann und darf. Du hast schließlich Zeit und vor allem Mut aufgebracht herzukommen. Im Chat war es ein Spiel -- von mir verdammt schlecht gespielt --, jetzt ist es Ernst! Ich lege meine Hand auf Deine, schaue Dir fest in die Augen, erröte unübersehbar, besiege aber meine neuerliche Verunsicherung, bemühe mich um ein ...
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