1. Napoli


    Datum: 16.11.2017, Kategorien: BDSM,

    anzukommen. Es war niemand da. Alles war dunkel, und nur mit Hilfe der Scheinwerfer konnten sie die Schrift an der Tür entziffern: "Wegen Betriebsferien geschlossen." Auch Alfred war nicht besonders erpicht auf den Kneipenbesuch, so daß er sich, wie auch Beate, nicht die Mühe machte zu rätseln, warum Klaus nicht noch wartete, um sich mit eventuellen Nachzüglern abzusprechen. Die beiden hatten es sich auf dem Rücksitz bequem gemacht, und Beate kuschelte sich versöhnlich an ihren Mann. Sie wollte die Stiche vergessen, die er ihr zugefügt hatte, und ihm wieder ganz nah sein. Sehnsüchtig wünschte sie sich jenes harmonische Gleichgewicht der Gefühle zurück, das sie schon erreicht hatten und das nun verloren schien. Doch jetzt lehnte sie wieder an seiner Seite, liebevoll gehalten von seinem Arm. Es war wie früher. Sicher wären die beiden eingeschlafen, hätte sie nicht Klaus mit seinem Entschluß überrascht, noch woanders hinzugehen. Sie hatten angenommen, er hätte sein Vorhaben nun aufgegeben. Als er von hinten Alfreds müden Protest hörte, beruhigte er ihn und meinte, es sei doch nur für ein klitzekleines Bier. Doch die Fahrt zog sich hin, und Alfred und Beate mußten für eine Weile eingenickt sein, denn plötzlich fuhren sie durch eine Art Industrie- oder Gewerbegebiet. Sie mußten irgendwo am Stadtrand sein. Alfred fragte Klaus irritiert, wohin er denn jetzt noch wolle, doch der bremste und erklärte strahlend, wie einer, dem eine Überraschung geglückt ist, sie seien doch schon da. ...
    Er parkte am Straßenrand und bat alle auszusteigen. Elfi legte den Arm um die gähnende Beate, die noch zu verschlafen war, um ihre Umwelt richtig wahrzunehmen. Klaus ging mit Alfred voraus und erklärte ihm, daß er mit den Besitzern dieses Schuppens gut bekannt sei, denn so ohne Weiteres käme man hier gar nicht hinein. Das Gebäude, soweit es sich in der Dunkelheit erkennen ließ, konnte Alfred nicht besonders nobel finden. Eine Disco würde man vielleicht darin vermuten, doch dafür war es dann wieder zu dunkel und zu still. Nur unübersehbar groß war der Komplex. Dagegen war der Eingang recht unscheinbar. Es zierten ihn lediglich die Worte "Napoli-Club" in der etwas verblichenen Schrift einer Leuchtreklame. Klaus drückte eine Klingel, und kurz darauf öffnete sich ein Fensterchen in der Tür. Die Stimme klang hocherfreut, als sie Klaus und Elfie mit ausgesucht höflichen Worten begrüßte. Es wurde aufgemacht, und der Türsteher, ein Mann von guten Manieren, aber mächtiger Statur, bat sie alle herein. Durch eine zweite Tür betraten sie dann einen Raum, den wohl niemand in diesem Gebäude vermutet hätte. Er war eingerichtet im Stil eines gehobenen italienischen Restaurants. Fast alles war mit dunklem Holz gearbeitet, Täfelungen, Verzierungen, selbst Einlegearbeiten überall. Die über sechs Meter lange Theke war ein einziges Prunkstück. Aus der Küche roch es, wie es eben nur aus italienischen Küchen riecht, nach dieser besonderen Mischung aus Olivenöl, Gewürzen und gekochten Muscheln. Alle ...
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