1. Napoli


    Datum: 16.11.2017, Kategorien: BDSM,

    Napoli Das Spiel lief an diesem Abend nicht so zäh, wie am letzten Freitag. Es machte mal wieder richtig Spaß. Die Mannschaften waren ausgeglichen, und jeder einzelne Satz hart umkämpft. Auf beiden Seiten entstand echter Teamgeist, und jeder Sieg wurde begeistert bejubelt. Beate spielte so gut wie noch nie, wurde einfach mitgerissen und vergaß dabei irgendwie ihre spielerischen Grenzen. Sie spielte nicht mehr als Individuum, sondern als funktionierendes Glied eines Mannschaftsgefüges, gesteuert von einem kollektiven Willen. Nahezu alles schien ihr zu gelingen. Alfred, der neben ihr spielte, war so erstaunt, daß er es bald unterließ, ihr, wie sonst immer, die Bälle wegzunehmen. Vor allem wurde nun jeder Versuch dieser Art von den Mitspielern lautstark mißbilligt. Beate spielte sich frei. Sie war in höchstem Maße konzentriert, aber nicht verkrampft. Sie mußte sich nicht zur Konzentration zwingen, mußte auch nicht auf ihre Bewegungen achten, es kam alles von selbst. Dabei spielte sie nicht spektakulär, oder wie der Star der Mannschaft, aber sie spielte sicher und fast fehlerlos. Unversehens wurde sie zum Matchwinner. Nach fast zwei Stunden wurde das Netz abgebaut. Abgekämpft, aber in bester Stimmung, gingen alle zum Duschen und Umziehen. Die Duschräume hallten wider vom rauschenden Wasser und vom Scherzen, Lachen, Schulterklopfen und Rache Schwören für nächsten Freitag. Zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte sich Beate wieder richtig gelöst. Erst jetzt unter der warmen ...
    Dusche merkte sie, wie groß ihr körperlicher Einsatz gewesen war. Doch es war nicht Müdigkeit, die sie verspürte. Sie ließ das warme Wasser auf ihre Haut prasseln und fühlte, wie sich ihre Muskeln entspannten. Sie hatte diesen Zustand noch nicht oft erlebt, denn sie war eher träge und konnte sich nur sehr selten zu sportlichen Anstrengungen überwinden, doch Alfred hatte ihr schon oft davon vorgeschwärmt, wenn er vom Joggen nach Hause kam. Das mußte es sein, dieses Gefühl höchster Lebendigkeit, das jede Faser des Körpers beherrscht. Die anderen Frauen waren zum größten Teil schon im Umkleideraum verschwunden, da stand Beate immer noch in diesem herrlichen warmen Regen, der sie mit seinem Dampf und seinem Rauschen vor der Welt abzuschirmen schien. Alle dunklen und bedrückenden Gedanken der letzten Zeit waren verscheucht. Erst als alle anderen den Raum verlassen hatten, griff sie seufzend nach ihrer Waschlotion und begann sich einzuseifen. Als sie fertig angezogen ihre Tasche packte, war niemand mehr im Raum. Auch die Vorhalle war menschenleer. Hatte sie so lange gebraucht? Den Gedanken, bei den Männern zu klopfen, verwarf sie sofort wieder. Sie hatte noch nicht vergessen, wie Klaus sie in der Dusche überrascht hatte. Also schlenderte sie in Richtung Ausgang. Auf dem Parkplatz traf sie auf die Anderen. Sie standen unschlüssig zusammen und beratschlagten darüber, wie der verbleibende Abend zu verbringen sei. Klaus hatte den Vorschlag gemacht, diesen Abend einmal eine neue Kneipe ...
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