1. Manchmal gibt es auch Schläge


    Datum: 23.10.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    bin, daß sie es also akzeptieren müßten, daß eventuell auch andere Freunde in meinem Liebeshäuschen ein- und ausgehen und daß ich mir das Recht nehme, eine Beziehung auch ganz kurzfristig abzubrechen. Nach meiner Tätigkeit in der Sauna erzählte ich von diesem Lebensabschnitt nicht gleich am Anfang einer Beziehung, sondern, wenn überhaupt, erst nach näherem Kennenlernen. Insgesamt bin ich mit meiner Offenheit immer gut gefahren. Auch meine Saunageschichten fanden die meisten meiner Freunde toll, und sie fühlten sich dazu angeregt, auch von eigenen Erfahrungen als Kunden des Gewerbes zu erzählen, was sie vorher wohl aus Scham verschwiegen hatten. Auch meine Beziehung mit Martin begann ganz gewöhnlich. Bei einer Besprechung in der Schulbehörde lernte ich einen Kollegen kennen. Wir waren uns sympathisch und gingen danach noch gemeinsam essen. Für einen der nächsten Tage verabredeten wir den gemeinsamen Besuch einer Ausstellung. Danach kamen wir uns in einem noblen Restaurant bei exquisitem Essen näher. Dabei fragte mich Martin mit schöner Direktheit: "Wie alt bist du eigentlich, Melanie?" Ach ja; Martin hatte mich von allem Anfang an geduzt; wir seien ja schließlich Kollegen, dachte er wohl. "Vierundvierzig", antwortete ich. "Wie sich das trifft -- ich nämlich auch -- und du bist geschieden?" "Woher weißt du das?" "Das hab ich gerade gehört in Kollegenkreisen -- wie lange denn schon?" "Meine Scheidung ist eine umwerfende Neuigkeit -- das war fast gestern -- genau vor zehn ...
    Jahren -- und du?" "Ich bin auch geschieden -- wußtest du das nicht?" "Nö -- hab ich nicht gehört in KollegInnenkreisen." "Das ist jetzt auch schon fünf Jahre her -- und hast du einen Freund? "Und hast du eine Freundin?" "Leider nein -- und du?" "Hab einen Freund, aber das ist am Auslaufen." "Und was hast du so an Interessen?" "Musik -- vorklassisch -- und modern --" "Solche Musik gefällt mir auch", sagte Martin mit wenig Überzeugung, "wir können ja mal was gemeinsam unternehmen -- was meinst du?" "Könnte man, ja --" "Da wäre zum Beispiel nächste Woche der Vortrag von der Frankfurter Kapazität über die Didaktik des Sprachunterrichtes --" "Ja, da wollte ich auch hingehen." "Dann treffen wir uns da?" "Ja, Martin, danke, daß du mich jetzt nochmal daran erinnert hat -- ich hätte es fast vergessen. -- Ich glaub, wir sollten jetzt mal bezahlen." "Ich lad dich natürlich ein!" "Noch kann ich das zum Glück allein bezahlen -- laß mal -- jeder bezahlt seinen Teil." "Kommt nicht in Frage -- steck bitte dein Portemonnaie wieder weg!" Und es gelang mir schwachem Weibe nicht, ihn von seinen vermeintlichen Kavalierspflichten abzubringen. Der Abend, an dem wir uns verabredet hatten, verlief zunächst ähnlich, nachdem wir den Vortrag überstanden hatten. Als es nach dem Essen in einem Restaurant des Univiertels ans Bezahlen ging, gelang es mir wiederum nicht, meinen Anteil an der Zeche loszuwerden, aber Martin fragte in freundlichem, aber bestimmtem Ton: "Darf ich dich noch zu einem Glas Wein zu mir ...
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