1. Vor Ruhm und Ehre


    Datum: 15.10.2017, Kategorien: Berühmtheiten,

    französischen Schule für junge Damen von Stand. Der dazu gehörende, schräg sitzende Hut verdeckte ihr Gesicht während sie schüchtern zu Boden blickte. "Ah, geschätzte Base!" begann der Lord überschwänglich. "Wie lange mag es her sein, dass wir uns nicht mehr sahen? Viel zu lange in jedem Fall. Beim Himmel, ich möchte sagen dass ich schon fast um deine Existenz vergessen hatte." "Ja, das kann ich mir vorstellen." antwortete die Dame in rot. Sie schlug den staubigen Schleier über ihren Hut zurück, und Janeways Kinn sackte herab. "Bei Gott." staunte der Lord "Du hast dich kein bisschen verändert." Zwischen Hut und Schleier kam eine Reihe harter Knochenkämme zum Vorschein, über die sich Haut von der Farbe teurer Schokolade spannte. Unter der tief gefurchten Stirn der Klingonin zeichnete sich ein breites Lächeln auf ihren raubtierhaften Zügen ab. Listig, bis an die Grenze zur Boshaftigkeit. Die Reißzähne dabei deutlich sichtbar. "Grelka!" schoss es Janeway mit heißer Klarheit durch den Kopf. Die klingonische Amazone fasste Kathryn ins Auge, und zwinkerte der fassungslosen Kommandantin vielsagend zu. "Ja, genau so ist es." Das Teezeremoniel kroch quälend langsam dahin, doch Janeway dachte nicht einmal daran im Programm vorzuspringen. Auf eine unheimliche, doch ständig präsente Weise fühlte sie sich an die Klingonin gebunden. Ob real oder holographisches Abbild, es machte keinen Unterschied. Der würzige Geruch den sie verströmte, den nicht einmal Lagen um Lagen dicken Stoffs ...
    aufhalten konnten, strich Kathryn verführerisch durch die Nase. Jede Sekunde in ihrer Gegenwart war kostbar. Jeder Blick in ihre Richtung löste wohlige Schauer in ihr aus. Es fiel ihr schwerer und schwerer ruhig sitzen zu bleiben. Sie genoss die Nähe der zwei Meter großen Frau auf eine Art, die sie nie für möglich gehalten hätte. Die junge Frau in ihrem Schlepptau sagte kein Wort, rührte sich kaum und hielt auch stets das Gesicht verdeckt. Entweder mit ihrem Hut, oder dem bläulichen Schleier der daran befestigt war. Sie fiel ohnehin kaum auf, denn die Klingonin zog alle Augen auf sich. Es wurden belanglose Gespräche geführt, an die Janeway sich später nicht mehr erinnerte. Dennoch hing sie an Grelkas Lippen wie eine Verdurstende auf der Suche nach Tau. Nach einer Weile bat Grelka den Lord sie zu entschuldigen. Es sei eine lange Fahrt gewesen, und sie sei rechtschaffend erschöpft. Der Lord drückte sein vollstes Verstehen aus, und wies Kathryn an, dem Besuch die Zimmer zu zeigen. Man erhob sich, und die Diener trugen das Geschirr ab. "Ich hoffe, es ist still." bemerkte Grelka, während sie unverholen den unter den Rockfalten schwingenden Hintern der Hauslehrerin betrachtete. "Hellhörige Räume kann ich nicht ausstehen. Lädt neugierige Lauscher ja geradezu ein." Janeway führte den Besuch in den entlegendsten Winkel des großen Anwesens. Der letzte Raum des Flügels genügte schließlich Grelkas Bedürfnissen. Über allen Möbeln lagen weiße Leinentücher, und alte Farbe vermischt mit Staub ließ ...
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