1. Vor Ruhm und Ehre


    Datum: 15.10.2017, Kategorien: Berühmtheiten,

    bekäme ihre Anwesenheit nicht nur den Kindern gut." beende der holographische Vater seine blumige Rede. "Bringen sie doch Leben in dieses ganze Haus, das so lange im Schatten gelegen hat." "Mylord, es ist mir mehr als eine Ehre." erwiderte sie lächelnd. "Umso mehr erfreulich, da sie, wie sie es bei ihrer Einstellung erwähnten, durchaus auch Erfahrung als Gesellschafterin vorzuweisen haben. Um ihren Wortschatz ist es mehr als gut bestellt, und sie scheuen sich nicht auch geistreicheren Bemerkungen Ausdruck zu geben, als es sonst bei gewöhnlichen Frauenzimmern der Fall ist." "Mylord, ich verstehe nicht ganz..." "Oh, völlig zu Recht. Ich selbst wurde just vor einer Stunde erst von der Nachricht überrascht, und muss nun sehen wie sich alles Notwendige organisieren lässt. Denn sehen sie, meine Base, die Tochter meiner Tante, der guten Lady Gwedywyne, Gott habe sie selig, wird uns mit einem Besuch beehren. Eine Laune von ihr, wie mir scheint. Denn erst heute früh erreichte mich das Telegramm, dass ihre Ankunft für den heutigen Nachmittag ankündigt. Wir mühen uns bereits, wenigstens das mindeste vorzubereiten, doch gerät es zu einem Tollhaus, wie sie sicherlich bemerkt haben. Nun bin ich es leider nicht mehr gewohnt, Damen über längere Zeit Unterhaltung zu bieten. Darum möchte ich sie Kathryn bitten, mir in dieser meiner Stunde der Not beizustehen." Janeway knickste elegant. "Mylord, es wäre mir eine Ehre." Der Nachmittag brach schnell an, vor allem da Janeway den Leerlauf ...
    des Programms mit einer kurzen Einstellung der Parameter übersprang. Als die Türen der großen Halle aufschwangen, und der hohe Besuch eintrat, stand Kathryn gehorsam an dem ihr gebührenden Platz hinter den Kindern. Im ersten Moment sah man nur wenig, denn die Tür zeigte nach Westen, wo sich in diesem Augenblick die Sonne dem Horizont näherte. Doch dann trat die Base des Lords herein, und ein Schatten fiel ihr zu Füßen. Die Frau war angetan mit einem der pompösesten Kleider die Kathryn je gesehen hatte. Allein der Reifrock, der sich hinter ihren schwingenden Hüften wie die Flunke eines Wals bewegte, zeugte davon dass diese Dame ebensoviel Zurückhaltung an den Tag legte wie ein Tropensturm. Darunter klickten metallene Absätze über die steinernen Fliesen. Ihr Kleid bestand aus einem leuchtend roten Borkatstoff mit goldenen, zackig geformten Aufsätzen, der sich wie eine Glocke über ihre Hüften legte. Ein Korsett aus Fischbein zeichnete sich unter der eng anliegenden Weste aus demselben Material ab. Aufgeplusterte Ärmel und Handschuhe aus feinem Leder rundeten ihre Ausstattung ab. Dazu kam ein Hut vom Durchmesser eines Kutschenrades, aufwendig verziert und mit einem gestickten Schleier unterlegt. Plötzlich kam sich Kathryn in ihrem Gouvernantenkleid schäbig vor. Erst als sie den Blick abwandte, um nicht vom Glanz der Hutnadeln geblendet zu werden, entdeckte sie das Mädchen, welches der herrschaftlichen Dame in drei Schritten Abstand folgte. Sie trug die hellblaue Uniform einer ...
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