1. Rosemarie


    Datum: 13.10.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    weniger nur aufs Geld aus. Für hundert Mark Miete, rührten sie keinen Finger. Das waren immerhin 20% unseres bereits überdurchschnittlichen Gehalts. Vor Steuern. Ein einfaches Essen, am Hauptbahnhof, kostete damals auch nur 3 Mark. Pasta gab es auch schon, für 2.50 Mark. Und Zigaretten gab es noch weit unter einer Mark. Eigentlich ging es Uschi und mir gut. Das mit dem Sex bekamen wir auch hin; wenn wir auch noch zu oft mit dem coitus interruptus leben mussten. Pariser, wie es damals noch hieß, kosteten mehr als Zigaretten. Und gerade volljährig (21!), hatte man da schon heftige Wünsche. Unsere Schlafcouch, musste unter unseren Wünschen arg leiden. Ein Bein brach ab. Zwei Jahre durch eine Konservendose ersetzt. Maggi Ravioli. Ich kann Raviolis nicht mehr sehen, geschweige dem, essen. Unsere Agentur, in der wir zusammen arbeiteten, machte Pleite. Ich denke nicht wegen Uschi und mir. Wir fanden eine neue Stelle, in der FAZ. Sie warmir besonders lieb, sie war in Stuttgart. Uschi war es egal. Sie kommt aus einem klitzekleinen Dorf. Ich war ihr zweiter Mann, im Sinne von – ihr wisst schon. Unsere Vereinbarung war von Anfang an klar: Zweckehe; mit der Hoffnung – vielleicht klappt es ja mit uns. Wenn ein ‚Unglück’ passiert, dann war es legal. Ich war, ehrlich gesagt, bin es auch heute noch, ein etwas treudoofer Esel. Uschi bekam aber schnell mit, dass Sex, mit nur einem, schnell langweilig wird. Sie ging fremd, ohne mich darüber im Unklaren zu lassen. Da es, genau genommen, meine ...
    ‚Gelüste’ nicht tangierte, war es mir egal. Aber nicht Uschi. Sie fühlte sich schuldig. Und, sie war ein schlaues Mädchen. Sie verstand es, meine Sekretärin aufzuhetzen. Rosemarie. „Ich hab meinen Hausschlüssel vergessen!“, klagte Rosemarie, kurz vor Feierabend. „Und meine Eltern sind grad heute nicht da.“ Dann fing sie auch noch an, zu weinen. Der harmlose Depp in mir sagte. „Frag doch mal Uschi. Du könntest ja, heute, auf der Couch in unserem Wohnzimmer schlafen. Morgen finden wir eine Lösung.“ Uschi war natürlich einverstanden. Dass es zu ihrem Plan gehörte, ahnte ich nicht einmal. Ich war,in dieser Beziehung,nicht nur ein Trottel; Intrigen waren mir ein Fremdwort. Ich hatte ganz einfach einen Berg von Arbeit. Gut, gut - zu einem sehr guten Einkommen. Wir gingen alle drei in die Kneipe nebenan. Ein Wienerwald; gab es damals noch, in aller Pracht. Dann fuhren wir mit der Straßenbahn heim. Ich fürchte, es waren eher drei Flaschen Rotwein, als zwei, die wir im Wohnzimmer tranken. Uschi machte sogar ein paar Häppchen, Rosemarie half. Chips und solche Dinge, gab es damals noch gar nicht. DKW war das Auto der Wahl, VW hatte Lieferzeiten von über einem Jahr. VW hatte es nicht nötig Werbung zu machen. Zeit ins Bett zu gehen. Uschi richtete Rosemarie die Couch. Wir verzogen uns. Lasen noch ein wenig, da klopfte es, leise, an der Schlafzimmertür. Rosemarie. Im geliehenen Nachthemd von Uschi. „Ich fürcht mich. Kann ich zu euch kommen?“ „Vor was hast du denn Angst?“, fragte Uschi. „Der ...